Full text: Fortsetzung der neuern Geschichte (Theil 4, Abschnitt 1)

Allgemeine Geschichte der Jtalianer. 9 
römische oder lateinische. Viele taufend dieser 
Ausländer hatten sich schon lange vorher in Ita- 
lien niedergelassen, und zum Theil römische Kriegs¬ 
dienste genommen. Bey dieser Gelegenheit, und 
da die gedachte Sprache ohnedem bereits viel von 
ihrer Reinigkeit und Richtigkeit verloren hatte, 
wurde sie immer mehr verändert; zumal nachdem 
die Deutschen Herren von Italien geworden wa¬ 
ren. Eie behielten zwar die lateinischen Stamm¬ 
wörter bey; aber sie verstümmelten dieselben, ga¬ 
ben ihnen ungewöhnliche Bedeutungen und feh. 
lerhafte Endigungen. So wurde bereits gegen 
da« Ende des fünften Jahrhunderts der Grund 
zur italiani'schen Sprache gelegt. Sie entstand 
eben so, wie andere neuere Sprachen der Europäer, 
aus einer Verfälschung der lateinischen. Unter, 
dessen bat sich doch keine dieser ausgearteten Loch, 
wr, wie man sie nennen kann, von ihrer ehrwür- 
digen alten Mutter, von der römischen Sprache, 
so wenig entfernt, als die italiänische. Unge¬ 
mein viel lateinische Wörter sind in derselben, 
nur mit geringen Veränderungen, verschiedenen 
Beugungen und Ausgängen, geblieben: und 
auch die Aussprache hat einige Aehnlichkeit mit 
der lateinischen bcyöchalten. Dagegen sind frey- 
lich auch deutsche Wörter, Wortfügungen, und 
andere Eigcnthümlichkeiten der deutschen Spra¬ 
che genug, ln diese übergegangen. Sehr leicht 
erkennt man an den itaUänischen Wörtern Ban¬ 
da, Bruno, Piazza, Giardino, Spada, und 
so. vielen andern, die deutschen Bans, Braun,, 
i \ A 5 ' /platz,
	        
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