Nummer 220,1
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konnte nicht mehr los. Jeden Augenblick sonnte das Hinter¬
teil des Schiffes bersten, weil die Wellen damit spielten,
wahrend das Vorderteil fest saß. Das Rettungsboot wurde
heruntergelassen, und schnell sprangen alle elf Leute hinein,
die an Bord waren. Als sie noch eine Meile weit vom
Lande waren, kam eine ungeheure Welle gerade auf sie
zugerollt und warf das Boot um. Die Leute flogen heraus
und versanken im Meer. Als die Welle zurückwich, hatte sie
den Robinson eine weite Strecke nach der Küste hingetragen,
unb als er wieder Atem schöpfen konnte, lag er auf fast
trockenem Saude. Er sah eine neue Woge herbeirollen, da
hielt er den Atem an und ließ sich wieder eine große
Strecke forttragen, und so kam er nach und nach auf das
feste Land. Er warf sich auf die Knie und dankte Gott, daß
er gerettet sei. Aber von den zehn Gefährten sah er keinen,
sie waren alle ertrunken.
Er hatte nasse Kleider und nichts in den Taschen als
ein Messer und eine Tabakspfeife. Am Strand fand er etwas
trinkbares Wasser, es stand da auch ein Baum, eine Art
Fichte, und weil der Abend gekommen war, so kletterte
er darauf und schlief in den Ästen, denn er hatte Angst, in
der Nacht kämen vielleicht wilde Tiere. Als er erwachte,
war es heller Tag, und er sah das Schiff ungefähr zwei
Meilen weit vom Ufer au einem Felsen liegen; es war
nicht geborsten, die Wellen hatten es vielmehr von der Sand¬
bank wieder emporgehoben und näher an das Ufer ge¬
schleudert. Wenn die Leute ruhig auf dem Schiff geblieben
wären, hätten sie sich alle retten können. Robinson zog seine
Kleider aus und kam erst watend, dann schwimmend bis
an das Schiff; an einem herunterhängenden Tau kletterte
er hinauf, suchte sich erst etwas zu essen, weil er so
hungrig war, dann legte er Sparren, Balken nnb
Bretter zusammen, band sie mit Stricken aneinander und
machte daraus eine Art von Floß, das warf er ins Meer,
nachdenl er es mit einem Strick am Schiff befestigt hatte,
daß es nicht fortschwimmen sollte. Er leerte dann drei