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lichen Herrschaft, verurteilten ihn zum Tode und stürzten ihn von dem¬
selben Felsen herab, auf dem er einst das Capitol gerettet hatte.
XIV.
Rumpf um die Ukltljcrrscliaft.
i.
*
Krieg mit Tarent.
1. Der gefährliche Sturm war vorüber; kräftiger als zuvor erstand
Rom aus den Trümmern, und bald fühlten die umliegenden Völker
seine wachsende Macht. In gewaltigen Kriegen dehnte es seine
Herrschaft allmählich über ganz Mittelitalien aus: im
Norden bis zu den Besitzungen der Gallier, im Süden
bis zu denGebieten der über die ganze unteritalienische
Halbinsel zerstreuten griechischen Pflanzstädte.
Unter diesen griechischen Colonien war Tarent die
angesehenste. Seine gesegnete Lage, sein Gewerbflciß und Handel
hatten es reich gemacht; der Reichtum verleitete die Bewohner zu weich¬
lichem, üppigen Leben; spottend sagte man darum von ihnen, sie hätten
mehr Feste als Tage im Jahre.
2. Mit Neid und Groll blickten die Tarentiner auf die
wachsende Macht der Römer, und offen zeigten sie bei paffenden
Gelegenheiten ihre Feindschaft; ja, als einst römische Schiffe, vom
Sturme verschlagen, in ihren Hasen einliefen, überfielen fie dieselben,
vernichteten eine Anzahl und töteten die Mannschaft oder verkauften sie
als Sclaven.
Eine römische Gesandtschaft erschien und forderte Genug¬
thuung. Sie wurde von dem trunkenen und übermütigen Volke mit
Spott und Hohn empfangen, und als ihr Führer seinen Auftrag
ausrichten wollte, lachte man ihn aus, weil er das Griechische nicht fein
genug sprach. Ja, ein gemeiner Bube erfrechte sich, ihm die Toga (=
das römische Obergewand) mit Wein zu besudeln. Zürnend rief der
Beschimpfte: „Nur durch Tarentinerblut können diese Flecke abgewaschen
werden!* Seine Worte verhallten im Lärm und Gelächter; Rom aber
erklärte nun ohne Zögern den Krieg.
Die verweichlichten Tarentiner riefen den kriegskundigen
König Pyrrhus von Epirus (— in Nordgriechenland) zu Hilfe.
Gern folgte derselbe dem Ruse, denn die römischen „Barbaren" zu be¬
siegen, dünkte ihm, der ein zweiter Alexander sein wollte, nicht schwer.
Aber als er zum ersten mal die geschlossenen Reihen der Feinde zu
Gesicht bekam, rief er staunend: „Das ist nicht die Schlachtordnung