20
Trojanischer Krieg.
Diese machte ihn durch eine Wundersalbe unverwundbar, so daß er gegen den Glut¬
hauch der Stiere geschützt war. (Er zwang die gewaltigen Tiere in das Joch, pflügte
den Äcker und säte die Drachenzähne. Die gefährliche Saat ging auf; um die ge¬
harnischten Riesen zu bezwingen, griff er zu einer List. In ihre Reihen warf er
einen Stein. Sie griffen darnach, gerieten unter sich selbst in Streit und kehrten sich
nun in mörderischer Wut gegeneinander. Tfledea schenkte dem Helden noch ein andres
Zaubermittel, durch welches er im Haine den Drachen einschläferte. So gewann
3afon glücklich das goldene Vlies, von ITtedea begleitet, kehrte er mit den andern
Helden nach Griechenland zurück und erhielt sein väterliches (Erbe. Doch sein (Ehebund
mit ITtedea brachte ihm Leid und Unglück.
e) Der Trojanische Krieg.
Ursprung -er Krieges. König peleus hielt mit der Meeresgöttin Thetis sein
hochzeitsfest. Zeus selber und alle Götter und Göttinnen kamen zu (Baste; nur (Eris,
die Göttin der Zwietracht, war nicht geladen. Sie schwur, sich zu rächen, von ihrer
Hand geworfen, rollte plötzlich ein goldener Apfel in den Saal; der trug die Inschrift:
„Der Schönsten!" Sogleich erhob sich Streit zwischen Hera, Pallas Athene und Aphrodite,
wem der preis der Schönheit gebühre. So ging das Götterfest in Zwietracht
aus, und auch unter dieSterblichen wurde der unheilvolle Zwist getragen.
Zuletzt erwählten nämlich die streitenden Göttinnen den Paris, Sohn des Trojaner*
fönigs priamus, zum Schiedsrichter. (Er sprach der Aphrodite den preis der Schönheit
zu. Dafür traf ihn der haß der beiden anderen; doch Aphrodite gab ihm zum Dank
das schönste Weib, Helena. Doch diese war schon eines andern Mannes Gattin, näm¬
lich des Spartanerkönigs Menelaos. Paris kam als Gast nach Sparta und wurde
nach heiligem Hechte freundlich bewirtet. Doch er vergalt die Gastfreundschaft mit
Frevel; denn er entführte die schöne Helena in feine Vaterstadt Troja.
Die Griechenhelden. Alle Griechen waren über solch unerhörten Schimpf empört
und erhoben sich zum Hachekriege. Die edelsten Helden mit ihren Streitern scharten
sich um den Bruder des Menelaos, den tapferen Agamemnon wie um einen „Hirten
der Völker". Da kamen der greife Nestor, der erfindungsreiche Ddysseus und viele
andere. Keiner aber glich dem göttlichen Jüngling Achilles, der mit feinem Freunde
Patroklus herbeieilte.
3nt Hafen von Kulis lagen die schwarzgeschnäbelten Schiffe bereit, um das
Heer der Achäer (d. h. der Griechen) nach Troja zu tragen. Aber die Göttin Artemis
zürnte dem Agamemnon, der eine geweihte hirfchkuh getötet hatte; sie verhinderte
die Abfahrt der Griechen durch Windstille. Endlich entschloß sich Agamemnon in
tiefem Schmerze, feine Tochter Iphigenie der Göttin zum Opfer zu bringen. Schon
stand sie vor dem Altar, den Todesstoß des greifen Sehers Kalchas erwartend; da
entrückte die Göttin das schuldlose Mädchen in ihr Heiligtum nach Tauris. Nun
schwellte günstiger wind die Segel und führte die Griechenschiffe an den Strand von
Ilium oder Troja. Der männermordende Kampf begann.
Dar herrliche 3Itum ist eine feste Stadt und die Troer sind ein tapferes Volk.
An ihrer Spitze steht der königliche Greis priamus mit einer Schar blühender Söhne;