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Nachdem letztere zurückgetrieben waren, wurde Thassilo II. auf 788
dem Reichstage zu Ingelheim zum Tode verurtheilt, von Karl
jedoch wieder begnadigt und in ein Kloster geschickt; die Herzogs¬
würde wurde für Baiern abgeschafft (788).
• Im folgenden Jahre (789) war Karl's kriegerische Thätigkeit
gegen die Slaven gerichtet. Ein slavischer Volksstamm, die Mil¬
zen (sie wohnten in der heutigen Mark Brandenburg), hielt es
stets mit Karl's geschworenen Feinden, den Dänen. Um sie zu
unterwerfen, verband sich Karl mit den Obotriten (im henti- 789
gen Mecklenburg wohnend), überfiel plötzlich die Milzen und brachte
sie zur Unterwerfung.
Noch während dieses Krieges hatte er auch einen Zug gegen
die Avaren unternommen, die er dafür züchtigen wollte, daß sie
so häufig Raubeinfälle in fein Reich ausführten. Die Avareu
(im heutigen Ungarn wohnend) waren keine Slaven, sondern glei¬
cher Abstammung mit den Türken, auch ihre Heimat war das innere
Asien. Sie waren von Körper groß und stark, dabei sehr krie¬
gerisch und gewandt; sie kannten bereits die Kunst, Brücken zu
bauen und Städte und Dörfer zu befestigen, und unter ihnen gab
es geharnischte Reiter und gepanzerte Rosse. Die häufigen Raub-
einsälle in die umliegenden Länder hatten einen bedeutenden Reich¬
thum in ihr Land gebracht, und dieser war durch Handel noch
sehr vermehrt worden. Da wurde das Volk weichlich und schlaff
und lebte nur seinen thierischen Neigungen. Karl eröffnete in
eigner Person den ersten der sieben gegen sie geführten Feldzüge;
die Fortsetzung übertrug er seinem Sohne Pipin, welcher in den
Jahren 791—799 das ganze Land der Avareu eroberte und das
Volk gänzlich vernichtete. Karl schlug das Land der Avaren bis
an die Raab als östliche Mark zum Frankenreiche und setzte
deutsche Ansiedler in das verödete Land.
In diesem Kriege begann Karl auch einen Kanal zwischen der Allmühl
und Retzat graben zu lassen, um dadurch Main und Rhein mit der Donau,
die Nordsee mit dem schwarzen Meere zu verbinden. Die Arbeit gelang
jedoch nicht, theils aus Unkunde der Arbeiter, theils wegen Unruhen, welche
im Sachsenlande aufgebrochen waren. Erst 1000 Jahre später wurde das
Werk wieder aufgenommen und vollendet (unter Ludwig I. von Baiern).
Noch ein Feind Karl's stand unbesiegt da, die Dänen.
Diese hatten die Sachsen in ihren Kriegen gegen Karl unterstützt
und sie zu den mehrmaligen Empörungen aufgestachelt; die flüch¬
tigen Herzöge Wittekind und Albion hatten bei ihnen stets willige
Aufnahme gefunden. Dafür waren sie schon einmal von Karl
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