Full text: Sagen aus der Welt der Griechen und Römer, deutsche Sagen, Lebensbilder aus allen Teilen der Weltgeschichte (Teil 1)

Herkules. 
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großen Schaden stifteten, denn ihre Schnäbel und Klauen waren von 
Eisen; mir ihnen konnten sie die stärksten Panzer durchbrechen. Mit 
einer Klapper, die ihm Hephaistos, der Gott der Schmiedekunst, 
geschenkt hatte, scheuchte Herkules die stymphalischen Vögel aus ihrem 
sumpfigen Versteck heraus. Ein Teil flog fort, der andere konnte mit 
Pfeilen erlegt werden. 
Siebentens fing Herkules einen wütenden Stier, der die 
Felder von Kreta verheerte. Lebendig brachte er ihn nach Mykene. 
Eurystheus aber ließ ihn, weil er dem Meergott geheiligt war, wieder 
in die Wälder laufen. Schließlich erlegte ihn dann ein anderer Held, 
namens Thefeus. 
Die achte Arbeit führte den tapferen Herkules nach Thrakien zu 
dem grausamen König Diomedes, der seinen feuerlchnaubenden 
Rossen alle Fremden zum Fraß vorwerfen ließ, die ein böser Zufall 
in seine Gewalt brachte. Herkules, empört über solche Abscheulichkeit, 
entführte die menschenfressenden Rosse. Eurystheus befahl ihm, sie 
auf das Olympische Gebirge zu treiben, wo sie dann von den wilden 
Tieren zerrissen wurden. 
Die Tochter des Eurystheus wünschte sich den goldenen, mit 
Edelsteinen besetzten Gürtel, den Hippolyta, die Königin der 
Amazonen, besaß. Die Amazonen waren ein kriegerisches Weiber¬ 
volk, das ebensogut ritt und focht wie die Männer. Herkules machte 
sich gleich auf den Weg, um das Verlangte zu holen. Hippolyta war 
schon bereit, ihm den Gürtel freiwillig zu geben, aber Juno, die nicht 
wollte, daß Herkules so leicht zu seinem Ziel käme, nahm die Gestalt 
einer Amazone an und redete den andern Amazonen ein, daß ein 
Fremder gekommen sei, um ihre Königin zu entführen. Darüber kam 
es zum Kamps. Herkules und seine Freunde fochten zu Fuß, die 
Amazonen zu Pferde. Diese hätten auch gesiegt, wenn sie nicht 
Herkules zum Gegner gehabt hätten, dessen Kraft keine Grenzen kannte. 
Er schlug die kühnen Kämpfennnen in die Flucht und nahm sogar 
ihre Königin gefangen, schenkte ihr jedoch bald wieder die Freiheit. 
Das war seine neunte Arbeit. 
Die zehnte bestand darin, daß er dem Riesen Geryon eine Herde 
schöner braunroter Rinder entführte. Der Riese hatte drei Köpfe, 
sechs Arme und sechs Beine. Ein zweiköpfiger Hund bewachte die 
Herde. Herkules erschlug ihn mit der Keule und tötete darauf 
Geryon, als dieser ihm nacheilte, mit einem Pfeile. Die Göttin Juno, 
die so unklug gewesen war, dem Riesen beistehen zu wollen, erhielt bei 
der Gelegenheit einen Streifschuß.
	        
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