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keinen Sinn haben. Seme liebste Erholung war die Jagd,
oder die Musik seiner Hautboisten, oder das Tabackscollegium.
So nannte er seine abendlichen Zusammenkünfte mit einigen
gleichgesinnten Männern, meist Generalen, unter denen der
Fürst Leopold von Dessau, gewöhnlich der alte Dessauer
genannt, einer der gröbsten Männer seiner Zeit, der vornehmste
war. Hier unterhielten sich diese Männer mit Gesprächen, die
gerade nicht die feinsten waren, und rauchten dabei Taback, so
daß man kaum die brennenden Lichter vor Dampf sehen konnte.
Seine liebste Beschäftigung war das Exerciren seiner Garde.
Diese war das Steckenpferd, mit dem er täglich spielte. Sie
bestand aus lauter baumlangen Menschen, die er sich gleich viel
woher zu verschaffen wußte. Der Flügelmann war ein solcher
Niese, daß König August2. ihm mit ausgestreckter Hand nicht
bis an den Kopf reichen konnte. Wo Friedrich Wilhelm nur
einen recht langen Menschen witterte, da mußte er in seine
Dienste, und hätte er ihn sollen stehlen lassen. Wollte ihm
ein auswärtiger Fürst einen recht großen Dienst erweisen, so
schenkte er ihm eine Anzahl großer Leute. Diese Garde nun,
so wie daö ganze Heer, wurde mit beispielloser Strenge und
Genauigkeit cxercirt. Nirgends sah man solche zu Maschinen
abgerichtete Soldaten alö im Preußischen; nirgends drehten
und schwenkten sie sich so schnell und genau; nirgends wurden
die Gewehre so rasch geladen und abgeschossen; nirgends war
der Anzug so reinlich und anschließend, als hier, und marschirte
ein ganzes Regiment, so hörte man nur einen einzigen Tritt,
als wenn ein einzelner Mensch auflrätc. Aber was halfen
ihm diese Soldatenmaschinen, da er sie dem Kriege nur höchst
ungern aussetzte, und mußte er sie ja ins Feld marschiren
lassen, so prägte er seinen Generalen ein, sie möglichst zu
schonen.
Dieser Schattenseite ungeachtet war Friedrich Wilhelm 1.
ein sehr achtungswcrther König. Daö Land verdankt ihm viele
treffliche Einrichtungen und Anstalten, die zum Theil jetzt noch
blühen. Er stiftete das berliner Cadcttenhaus, daö große
Waisenhaus für Soldatenkinder in Potsdam, die Cha¬
rite in Berlin, legte in Potsdam und Spandau Gewchrfa-