Object: Alexandros bis Christus (Theil 2)

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nun noch Hinwcggang des gefangenen Heeres 
durch's Joch. Dieß letztere gereichte zum höchsten 
Schimpf. Doch zwang sie die Nothwendigkeit 
zur Annahme. Das Joch bestand aber aus zwei 
in die Erde senkrecht gesteckte,! Spießen, zwischen 
welchen oben ein dritter befestiget war. Entwaff¬ 
net und halb entkleidet gingen zuerst die 600 Rit¬ 
ter, denen die beiden Consulen und nun alle übri¬ 
gen des Heeres durch das Joch hinweg, vor Scham 
und stiller Wuth den Blick zur Erde gerichtet. 
In Nom gericth man bei der Nachricht von die¬ 
sem Unfälle in die größte Bestürzung. Alle Ge¬ 
schäfte blieben den Augenblick liegen; man über¬ 
ließ sich nur dem Schmerz, man legte die öffent¬ 
liche Trauer an, man fluchte den beiden Consu¬ 
len. Diese erschienen endlich mit dem Heere vor 
dem Thore Rom's. Man wollte sie erst abwei¬ 
sen, aber als man ihrer nur ansichtig wurde, und 
sah, wie sie entblößt und von Schmerz und Scham 
gebeugt waren, hatte man Mitleid und begegnete 
ihnen mit Schonung und Freundlichkeit. Doch 
waren sie nicht dahin zu bringen, bei Tage in 
die Stadt einzuziehen, sondern warteten dazu die 
finstere Nacht ab. 
Edelmütige Aufopferung des C. Postumius. 
Nom's Senat berathschlagte, was man bei 
einem so schimpflichen Frieden, wie der mit den 
Samnitern war, zu thun habe. Da trat C. P o st u -
	        
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