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wider. Er stiftete deshalb die Union, d. H. einen Bund beider
Kirchen; jede behielt das ihr Eigentümliche bei, vereinigt wurden
sie in dem, was beiden gemeinsam ist. So herrscht seitdem
Frieden in der protestantischen Kirche. — Unter Friedrich Wilhelm
blühten besonders Wissenschaft und Kunst. An der Universität zu
Berlin wirkten berühmte Gelehrte; Künstler, wie Schinkel, Rauch
schmückten Berlin mit schönen Werken der Kunst. Es erstanden z. B.
das Schauspielhaus, das Museum (alte), die Neue Wache, es er¬
hoben sich die Standbilder der großen Feldherren der Freiheitskriege.
Auch im übrigen Deutschland belebte sich die Kunst, so in
Dresden und München. Dort erstand die Ruhmeshalle mit der
mächtigen Bavaria, die Glyptothek, bei Regensburg die Walhalla.
Der König wurde als Vater seines Volkes verehrt, mit dem
er seine Freude und sein Leid geteilt hatte. Als er starb, war die
Landestrauer eine tiefgefühlte. Unter der herrlichen Grabkapelle,
dem Mausoleum zu Charloteuburg, fand er die Ruhe neben der
geliebten Gemahlin. An dem Standbilde Friedrich Wilhelms im
Lustgarten zu Berlin stehen die treffenden Worte des Psalmisten:
„Sie haben mich gedrängt von Jugend auf, aber sie haben mich
nicht übermocht."
„Meine Sache ist die Sache meines Volkes."
„Ich möchte um vieles nicht über ein Volk herrschen,
welches keine Religion hätte."
VIII. Friedrich Wilhelm IV. 1840—1861.*)
Friedrich Wilhelm, der älteste Sohn des Königs, bestieg 1840
den preußischen Thron. Er war von hoher Begabung, religiöser
Gesinnung und begeistert für alles Gute und Schöne. Ohne
*) Friedrich Wilhelm II.
Friedrich Wilhelm III. f 1840.
Luise f 1810.
Friedrich Wilh. IV. Wilhelm. Charlotte. Karl. Albrecht.
t 1861. Augusta Nikolaus v. Friedrich KarL Albrecht
Rußland.