Full text: Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht

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Abteilungen im Westen, eine Division bei Wetzlar, eine in Holstein und 
eine in Westfalen. Diese drei Divisionen, aus denen später die Main- 
armee gebildet wurde, hatten zunächst die Aufgabe, die mit Österreich 
verbündeten norddeutschen Staaten zu besetzen. 
Krieg in Norddeutschland. Mit Blitzesschnelle rückten die Preußen 
gleichzeitig in Hannover, Kurhesseu und Sachsen ein und nahmen diese 
Länder ohne Blutvergießen. Das sächsische Heer zog sich vor dem heran¬ 
rückenden Feinde eiligst nach Böhmen zurück, die Hessen wandten sich nach 
Bayern, und die Hannoveraner zogen nach Süden, um sich mit den 
Bayern und Hessen zu vereinigen. Die Preußen aber verlegten ihnen 
den Weg, indem sie alle Übergänge des Thüringer Waldes besetzten. 
Am 27. Juni griff der preußische General von Flies die hannoversche 
Armee bei Langensalza an; er wurde zwar von der Übermacht ge¬ 
schlagen, aber am folgenden Tage mußten die Feinde, da sie durch neu heran¬ 
gezogene Truppen von allen Seiten wie mit einem eisernen Ringe umschlossen 
waren, die Waffen strecken. König Georg ging nach Österreich. So waren 
in wenigen Tagen Hannover, Kurhessen und Sachsen in Preußens Gewalt. 
Der Krieg in Böhmen. Mit derselben Geschwindigkeit ging es 
nun über die Österreicher her, deren Hauptmacht, mit der das sächsische 
Heer vereinigt war, unter dem Oberbefehl des viel gerühmten Generals 
Benedek in Böhmen stand. Nach dem Operationsplane des Generals 
von Moltse sollten die drei preußischen Armeeen in Böhmen einrücken, 
sich dort vereinigen und dann mit vereinten Kräften die Österreicher angreifen. 
Die erste Armee ging von Zittau und Görlitz über Reichenberg vor, 
schlug die Österreicher bei Li eben au, erzwang sich durch einen nächtlichen 
Kamps bei Po bol den Übergang über die Jser und vereinigte sich dann 
mit ber Elbarmee, bie inzwischen weiter westlich in Böhmen eingebrungen 
war unb bie Österreicher bei Hünerwasfer zurückgelangt hatte. Die 
öeiben vereinigten Armeeen schlugen bann bie Feinbe bei Münchengrätz 
unb Gitschin, so baß sie sich nach Königgrätz zurückzogen. Unterbessen 
war auch bie schlesische Armee in Böhmen eingerückt, nachbetn sie sich 
bei Trautenau unb Nachob ben Ausgang aus betn Gebirge helden¬ 
mütig erkämpft hatte. Nach einigen kleineren Siegen, die General 
Steinmetz, der sich auch bei Nachob rühmlichst hervorgethan hatte, bei 
Skalitz unb Schweinschäbel errang, erfolgte bie Vereinigung der drei 
Armeeen, wodurch einer der kühnsten Pläne der Feldhermkunst gelungen war. 
Der König begab sich nun, begleitet von Bismarck, Roon und Moltfe, selbst 
nach Böhmen, um den Oberbefehl über die gesamte preußische Heeresmacht 
zu übernehmen.
	        
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