Full text: Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte

Ergebnisse dieser Zeit: 
1. Mit dem karolingischen Kaisertum fiel auch das fränkische Erbkönigtum; 
überall treten Wahlkönige an die Spitze der Staaten. 
2. Es verminderte sich in jenen stürmischen Zeiten die Zahl der freien 
Männer, indem Unsicherheit und Not viele Freie zwangen, gegen Zins 
und Dienst sich Schutz und Sicherheit zu erwerben. 
3. Da die einzelnen Stämme, deren Unterschiede noch nicht verwischt waren, 
am Reiche keinen Schutz mehr fanden, traten die alten Stammeshäupter, 
die Herzöge, wieder an die Spitze. 
Zweiter Abschnitt. 
Ms fum Airssterverr der- fääjftfdjen Könige- 
911—1024. 
Konrad der Franke, 911—918. 
Nach Ludwigs Tode wählten vorzüglich die nördlichen Stämme 
(Franken und Sachsen), in denen das Bewußtsein der Einheit des 
Reiches noch lebte, Konrad, ans dem Stamme der Franken, zum 
Könige. Sein Streben ging dahin, die Macht der Herzöge zu brechen. 
Der Hauptgegner war Herzog Heinrich von Sachsen, den er selbst zu 
seinem Nachfolger empfahl. 
Die sächsischen Könige, 919—1024. 
I. Keinrich I., 919—936. Er war ein Mann von prakti¬ 
schem Blicke, immer nur das Nächste und Erreichbare erstrebend und 
namentlich auch die Mission der Deutschen gegen den Osten erkennend. 
1. Einigung des Reiches. Die Herzöge von Schwaben und 
Bayern zwang er zur Anerkennung seiner Oberherrschaft, und auch 
Lothringen, das sich an Westfranken angeschlossen hatte, gewann er 
dem Reiche zurück. 
2. Die Sicherung der Grenzen. 
A. Gegen die Ungarn. Dieselben hatten damals Sachsen ver¬ 
heert; aber durch die Gefangennahme eines Anführers erlangte 
Heinrich einen neunjährigen Waffenstillstand. Diese Zeit der 
Ruhe nützte er weise aus: a) er befestigte in Sachsen und 
Thüringen sichere Plätze und gab dadurch den Anstoß zu Städte¬ 
gründungen; b) um den Ungarn gewachsen zu sein, gewöhnte 
er die Vasallen in Sachsen an den Reiterdienst und begründete
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.