Full text: Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte

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3. Von entscheidender Bedeutung für Deutschland war das Streben der 
sächsischen Könige nach der Kaiserwürde. Als Kaiser suchten sie die 
päpstliche Macht unter die kaiserliche zu beugen. 
4. Dieses Streben legte auch den Gedanken nahe, Italien mit Deutschland 
zu verbinden. 
Kultur. Die Zeit der sächsischen Könige bedeutet auch eine Kultur¬ 
erhebung Deutschlands. Vorzüglich tritt der Norden in das Kulturleben ein. 
1. Wissenschaft und Kunst gewannen in Deutschland bleibende Stätten. 
(Widukind: „Sächsische Geschichte," Roswitha: „Geschichte Ottos d. Gr." 
in Hexametern, Bernward von Hildesheim, der erste Erzgießer.) 
2. Handel und Industrie werden belebt. (Entwickelung der Städte, Kolo¬ 
nisation im Norden und Osten.) 
Dritter Abschnitt. 
Die frmtkifdjs« oder Talifdjßn Kaiser, 
1024—1125* 
I. Konrad II., 1024—1039. Seine Wahl schien, da er per¬ 
sönlich tüchtig war und eine geringe Hausmacht besaß, den Interessen 
des Reiches und der Fürsten in gleicher Weise zn entsprechen. 
1. Erwerbung Burgunds, 1032. Der kinderlose König Ru¬ 
dolf III. non Burgund hatte Heinrich II. zum Erben seiner Länder 
eingesetzt, und Konrad II. nahm als Nachfolger Heinrichs dieses Erb¬ 
recht für das Reich in Anspruch. Er fand indes Widerspruch an 
seinem Stiefsohne, dem Herzoge Erust von Schwaben, der sich empörte 
und mit seinem Freunde Werner von Kibnrg ein trauriges Ende 
nahm. Burgund kam nach dem Tode Rudolfs 1032 zu Deutschland. 
2. Die Züge nach Italien. Auf dem ersten Zuge erwarb Konrad 
die lombardische und die Kaiserkrone; den zweiten unternahm er zum 
Schutze der kleineren Vasallen gegen den Erzbischof von Mailand. 
3. Auswärtige Bestrebungen. Die Freundschaft Kannts von 
Dänemark sicherte er sich durch Abtretung der Mark Schleswig, die 
seit der Einführung des Christentums daselbst für das Reich bedeu¬ 
tungslos war; Polen machte er von Deutschland abhängig; in Italien 
verwandelte er die von den Normannen gegründete Grafschaft Aversa 
in ein deutsches Reichstehen. 
4. Innere Politik. Konrad suchte die königliche Macht zu kräf¬ 
tigen und sie auf die niederen Gewalten zu stützen. Dahin zielte 
namentlich das Lehnsgesetz, das er 1037 in Italien gab, wonach die
	        
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