Full text: Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte

berg und Baden abtreten. Es verlor seine Bedeutung in 
Deutschland. Bayern und Württemberg wurden Königreiche, 
Baden wurde ein Großherzogtum. 
(1) Weitere Folgen des Krieges. Napoleon benutzte nun das 
gewonnene Übergewicht, um seine Verwandten mit reichen Be¬ 
sitzungen auszustatten und seine Verbündeten immer mehr an 
das französische Interesse zu ketten. In Neapel stürzte er die 
bourbonische Dynastie und übertrug die Regierung seinem Bruder 
Joseph. Die Republik Holland wurde in eine Monarchie um¬ 
gewandelt und erhielt Napoleons Bruder Ludwig zum Könige. 
Seinem Schwager Mnrat gab er das Großherzogtum Berg. 
Auch die Marschülle Napoleons erhielten glänzende Kronlehen. 
F. Auflösung des römischen Reiches deutscher Nation, 1806. 
Hieraus arbeitete Napoleon an der Zersetzung des Reiches, in welchem 
Sinne auch der Kurerzkanzler Fürst Dalberg thätig war. Die süd¬ 
deutschen Fürsten betrieben um ihrer Sicherheit willen den Anschluß 
an Frankreich; mit ihnen allein wurde auch eine Art Unterhandlung 
gepflogen. Im übrigen wurde die Akte, welche das deutsche Reich 
auflöste, in Paris fertig gestellt und dort am 17. Juli unterzeichnet. 
Vier Kurfürsten und 12 Fürsten sagten sich durch dieselbe vom deut¬ 
schen Reiche los und vereinigten sich als „Rheinische Bundesstaaten" 
(Rheinbund); alle Reichsgesetze wurden für sie als ungültig erklärt. 
Protektor des Bundes war der Kaiser der Franzosen. Franz II. 
ließ nun durch seinen Gesandten in Regensburg erklären, daß er die 
Kaiserkrone niederlege und die Unterthanen von ihren Pflichten ent¬ 
binde. Seit 1804 führte er schon den Titel Kaiser von Österreich 
(Franz I.). 
2. Preußens Erniedrigung im Kriege mit Wapoteon 
1806-1807. ' (4.' Koatitiünskrieg.) 
A. Preußens Lage. Obgleich Preußen entschlossen war, 
während des 3. Koalitionskrieges strenge Neutralität zu bewahren, 
wurde es doch zu einer kriegerischen Haltung herausgefordert, als 
Napoleon rücksichtslos durch Auspach marschierte. Friedrich Wil¬ 
helm III. und Alexander I. von Rußland schlossen daher zu Potsdam 
einen Vertrag, demzufolge Preußen den Frieden zwischen den streiten¬ 
den Parteien vermitteln oder im Dezember 1805 der Koalition bei-
	        
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