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b) Mt fJcrriiiigutiQ der Ärmeren. Die 1. Armee erkämpfte sich
durch die Siege bei Liebenau und Podol den Weg nach München-
grätz, wo sie sich mit der Elbarmee vereinigte, die bei Hühner¬
wasser gesiegt hatte. Bald daraus erlangten die beiden Armeeen
Fühlung mit der 2. Armee, deren Vorhut unter dem General
von Steinmetz sich durch die Siege bei Nachod und Skalitz den
Weg gebahnt hatte.
c) Bie Entscheidungsschlacht. König Wilhelm, der am 2. Juli im
Hauptquartier zu Gitschin eingetroffen war, wollte die Stellung
des Feindes diesseit der Elbe noch benutzen, um eine Ent¬
scheidungsschlacht zu schlagen. Dieselbe sand am 3. Juli bei
Königgrätz statt. Das rechtzeitige Eintreffen der kronprinzlichen
Armee entschied den Sieg. Der Rückzug der Österreicher artete
mehrfach in Flucht aus.
d) Der Priiliminlirfrikde. Die Verfolgung der Österreicher wurde
nach 3 Richtungen hin unternommen. Als die Preußen bis
Nikolsburg gekommen waren, ging Österreich auf die preußische
Forderung, aus dem Bunde auszuscheiden, ein und schloß auf
den Rat Napoleons, den die preußischen Wassenersolge in seinen
Entschließungen lähmten, einen Präliminarfrieden.
III. Der Mainfeldzug. Die auf dem nordwestlichen Kriegs¬
schauplätze thätig gewesenen preußischen Heeresabteilungen traten als
„Mainarmee" den Marsch gegen die Bundestruppen an. Letztere
wollten sich bei Hersfeld vereinigen; der General Vogel von Falcken-
stein verhinderte es aber, indem er die Bayern durch das mehrtägige
Gefecht von Dermbach zwang, nach der Fränkischen Saale zurückzu¬
gehen. Als dieselben an deren Oberlaufe noch einmal Stellung faßten,
schlug er sie zum zweiteumale bei Kissingen. Hierauf wandte er sich
nach Frankfurt, das er durch harte Maßregeln zur Nachgiebigkeit
zwingen mußte. Die übrigen Bundestruppen waren unterdessen bei
Aschassenburg geschlagen worden. Manteuffel, der Nachfolger Falcken-
steins, drang daraus unter siegreichen Gefechten bis Würzburg vor,
während ein anderes von Sachsen aus vorrückendes Corps Nürnberg
besetzte.
IV. Der Krieg in Italien. In Italien bewahrten die
Österreicher ihre Überlegenheit. Der Erzherzog Albrecht, welcher hier
den Oberbefehl hatte, kam den Italienern durch den Übergang über