Full text: Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte

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versammelte die Truppen zu beiden Seiten des Rhein zwischen 
Karlsruhe und Landau. Zum Schutze der Seeküste wurde ein 
Heer unter dem Oberbefehle des Generals Vogel von Falcken- 
stein zurückgelassen. 
c) Stimmung und Rüstungen in Frankreich. Während der 
norddeutsche Reichstag ohne Opposition die notwendigen Mittel 
zum Kriege bewilligte, mußte sich die französische Regierung im 
gesetzgebenden Körper die heftigsten Angriffe gefallen lassen. 
Napoleons Plan, möglichst rasch große Truppenmassen nach 
Süddeutschland zu werfen, scheiterte an der mangelhaften Aus¬ 
rüstung des französischen Heeres. Nur langsam sammelte sich 
die Rheinarmee, die von Straßburg aus vordringen sollte, 
und die Moselarmee, deren Vereinigungspunkt Metz war. 
C. Der Krieg. 
I. Die Niederlagen der Rheiillttmee. 
a) Weißenburg. Nach einem unbedeutenden Angriffe der Mosel¬ 
armee auf die Stadt Saarbrücken ging der Kronprinz von 
Preußen gegen die Rheinarmee vor, schlug sie bei Weißenburg 
und erstürmte den dahinter liegenden Geißberg, 4. August. 
b) Wörth. Der Rest des geschlagenen Heeres hatte sich bei Wörth 
mit dem Corps Mac Mahons vereinigt. Hier entspann sich 
am 6. August eine heftige Schlacht unter den Augen des Kron¬ 
prinzen, die mit der völligen Flucht der Franzosen endete. 
c) Spicheren. An demselben Tage ging die Armee des Generals 
von Steinmetz vor, um die Franzosen von den Spicherer Höhen 
zu vertreiben. Nicht ohne bedeutende Verluste gelang es, der 
Übermacht der Franzosen die glänzenden Positionen zu entreißen. 
Folgen dieser Schlachten: 
1. Die ersten Siege der deutschen Waffen hatten unzweideutig die 
Überlegenheit des deutschen Heeres bewiesen. Bei der Ratlosig¬ 
keit im französischen Hauptquartiere gab man sogar die Mosel¬ 
linie preis; die flüchtigen Truppen wurden in Chalons zusam¬ 
mengezogen, und die Besatzung von Metz erhielt bedeutende Ver¬ 
stärkungen. 
2. Falsche Siegesnachrichten hatten die Pariser in wahre Raserei 
versetzt. Als dann die Meldungen der Niederlagen eintrafen, 
kehrte sich die Volkswut gegen die Regierung. Das Ministerium 
Ollivier mußte abtreten, und Palikao wurde an die Spitze der 
Regierung berufen. Die Hauptstadt wurde in einen besseren
	        
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