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bb) bei politischen Streitigkeiten mußte jeder Partei ergreifen.
c) Die Erziehung. Dieselbe bezweckte die gleichmäßige Aus¬
bildung des Körpers und Geistes und war mehr Sache des
einzelnen. Die Knaben wurden im Lesen, Schreiben, in der
Litteratur und Musik unterrichtet; mit dem 18. Jahre begann
die Ausbildung zum Kriegsdienste, mit dem 20. Jahre wurde
der junge Mann Bürger.
Solon ließ die Bürger schwören, 10 Jahre lang an seinen Ge¬
setzen nichts zu ändern, und begab sich dann auf Reisen. Er starb
auf Cypern 559.
Iie Tyrannis des 'Miststratus und des Kippias.
1. Pisistratus. Trotz der Verfassung des Solon begann das
Parteitreiben in Athen von neuem. Pisistratus stellte sich an die
Spitze der Bergbewohner, welche eine gleiche Verteilung des Gruud-
besitzes gehofft hatten, und richtete in Athen die Tyrannis auf. Zwar
wurde er mehrmals vertrieben, doch kehrte er 538 dauernd zurück.
Er bewies sich als umsichtigen Herrscher.
a) Zunächst sorgte er für reichliche Geldmittel und für ein tüch>
tiges Heer;
b) uni dem niederen Volke Verdienst zuzuwenden, begann er die
Anlage großer Bauten;
c) er ließ die homerischen Gesänge sammeln.
2. Hippias. Von des Pisistratus Söhnen folgte Hippias (528
bis 510). Auch er regierte anfangs mit Mäßigung; als aber sein
Bruder Hipparch in einer Verschwörung ermordet worden war, wurde
seiue Herrschaft hart und grausam. Daher wurde er von einer Adels¬
partei mit Hilfe der Spartaner vertrieben, 510.
Verfassungsänderung des Kkisthenes.
Als nach der Vertreibung der Pisistratideu die Adelsherrschaft
wieder wuchs, rettete Klisthenes durch Änderungen iu der Verfassung
die Freiheit des Volkes.
a) Er verstärkte die Volkspartei durch Aufnahme vieler Schntzver-
wandten in die Zahl der Bürger;
b) er vermehrte die Bute um 100 Mitglieder und verschaffte ihr
Anteil an der Verwaltung;
c) er führte die Wahl der Beamten durchs Los ein;