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b) Das erste Acker gesetz, 486. Der volksfreundliche Konsul
Sp. Kassius Viseelliuus beantragte 486, einen Teil des erober¬
ten Staatslandes auch unter die Plebejer zu verteilen. Aber
er wurde der Alleinherrschaft angeklagt und hingerichtet.
c) L. Quinctius Cincinnatus. Die wiederholten Einfälle
der Volsker im 80. und der Äquer im NO. wehrte L. Qninc-
tius Cineinnatns ab, der vorn Pfluge weggeholt und zum Dik¬
tator erhoben wurde.
(!) Krieg der Fabier gegen die Etrusker, 479 — 477.
Die Versuche der Römer, die auf dem rechten Tiberufer ver¬
lorenen Besitzungen wieder zu erobern, blieben erfolglos. Das
Geschlecht der Fabier nahm den Krieg allein auf, kam aber bis
auf einen um.
3. Das Terentilische Gesetz (lex Terentilia).
a) Veranlassung. Die Tribunen vermißten für ihr Einschreiten
die Kenntnis des bestehenden Rechtes, das sich bei den Patriziern
mündlich forterbte und oft willkürlich ausgeübt wurde. Daher
beantragte 462 der Tribun C. Terentilius Arsa, daß die Rechts¬
befugnisse der Konsuln durch bestimmte Gesetze geregelt würden.
b) Gegenbestrebungen der Patrizier. Die Patrizier such¬
ten diesen Antrag zu stürzen
aa) durch Hinausschiebung der Abstimmung über denselben,
bb) durch Bewilligung einiger Zugeständnisse (Erhöhung der
Zahl der Tribunen auf 10, Anweisung von Bauplätzen
aus dem Aventinus).
c) Die Decemvirn. Da aber die Plebejer den Kriegsdienst
verweigerten, wurden 3 Patrizier abgesandt, um die griechischen
Gesetze zu studieren, und i. I. 451 zehn Männer (Decemvirn)
beauftragt, eine gemeinsame Gesetzgebung zu entwerfen. Die¬
selben stellten 10 Gesetztafeln auf, und die Decemvirn des Jahres
450 fügten noch zwei hinzu.
(1) Zweite Auswanderung auf den hl. Berg. Da aber
die Decemvirn des Jahres 449 eigenmächtig ihr Amt behielten
und das Volk durch Gewaltthätigkeiten erbitterten, zog die Plebs
449 abermals auf den heiligen Berg.
e) Aussöhnung mit der Plebs. Der Senat sandte nun
zwei Volksfreunde ab, den L. Valerius und M. Horatius,