der schwer geprüfte Kaiser plötzlich unb starb, 64 Jahre alt, in einem 
Zelte, bas man hastig ans einer Rheininsel bei Ingelheim aufgeschlagen 
hatte. . 
Die letzte, burch Kaiserin Jutta veranlaßte Teilung bes Reiches 
(zu Worms) führte zu einem breijährigen Bruberkriege. Lothar ver¬ 
langte als ältester Sohn bie Herrschaft bes ganzen Frankenreichs, 
unb bie fränkische Geistlichkeit unterstützte bies Begehren. Das ge¬ 
meinsame Interesse machte bic feinblichen Brüber Lubwig unb Karl 
zu Bundesgenossen. Sie besiegten Lothar in ber mörberischen Schlacht 
von Fontenailles bei Auxerre (841). Aber bieser gab seine Sache 
noch nicht verloren. Er versprach ben sächsischen Bauern Wiebcr- 
herstellung alter Rechte unb Freiheiten unb rief die heibnischen Dänen 
herbei, sich baburch mehr Verbünbete zu gewinnen. Bei einer Zu¬ 
sammenkunft in Straßburg schlossen Lubwig unb Karl burch gegen¬ 
seitigen Eibschwur einen Bunb (bie Straßburger Eibschwüre 842), 
bessen uns erhaltenen Eidesformel in ihrer Eigenart, noch vielmehr in 
ihrer Sprache, West- unb Ostfranken, Welsche unb Deutsche schon von 
einanber geschieben zeigt. Karl ber Kahle leistete seinem 93ruber ben 
Eib treuer Bunbcsgcnosscnschaft in altbeutscher Sprache, bie sich im 
Gegensatz zu ber lateinischen Sprache der Gelehrten als Sprache des 
Volks (thiudis, clratis), als „beutsche" Sprache, entwickelt hatte; denn 
bie Ostfranken verstauben bas Altfranzösische, Romanische nicht. Lubwig 
bebiente sich ber französischen Sprache, bie sich aus betn alten Römischen, 
Lateinischen, herausgebilbet hatte, um ben Westfranken verstänblich zu 
werben. Der Eibschwur Lubwigs, bas älteste Denkmal französischer 
Sprache, stellt zugleich bie Scheibung bes Deutschen von ben romanischen 
Elementen bar. 
Lothar, allmälig von seinen Anhängern verlassen, mußte sich zum 
Frieben bequemen, unb es kam in Vcrbun (843) ein Teilungsvertrag 
zu staube, nach welchem sich brei große Reiche zuerst völlig unb für 
alle Zeiten trennten, wenn sie auch noch einmal für kurze Zeit ver¬ 
einigt würben. Lothar erhielt bie Kaiserwürbe bes fränkischen Reichs 
unb bas fränkische Italien (Longobarbenreich), einen schmalen Laub strich, 
ber von ber Nordsee bis zum Mittelmeer reichte unb ben größten Teil 
von Burgunb umschloß, bazu Frreslanb an ber Nordwestküste Dentsch- 
lanbs. Der sübliche Teil seines Reiches war von Romanen, ber nörb- 
liche von Deutschen bewohnt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.