— 331 — 
mit der letzten Babenbergerin vermählt und war dadurch eine Zeit 
lang Herzog vou Oesterreich. Sein Sohn Friedrich starb mit seinen: 
Freunde Konradin, dem letzten Hohenstaufen, unter dem Henkerbeile 
des französischen Karl, von Anjou. 
Der fränkische Kreis umfaßte die hohenzollernschen Besitzungen 
Ansbach und Baireuth, fünf freie Reichsstädte, darunter als die hervor¬ 
ragendste Nürnberg und verschiedene geistliche Gebiete, wie Bamberg, 
Würzburg, Eichstädt u. a. Die Fürstentümer Ansbach und Baireuth 
mit der Hohenzollernfeste Kadolzburg u. a. verdankten gleich den 
Zähringern, den Wittelsbachern und Habsburgern, dem Kaisergeschlechte 
der Hohenstaufen ihr Wachsen an Macht und Ansehn. Von ihnen 
erhielten sie zuerst das Burggrafentum Nürnberg, das unter Rudolf 
von Habsburg erblich wurde (1190). Sie vermehrten ihren Besitz 
durch große Sparsamkeit, durch Kauf und Heirat, und die deutschen 
Kaiser lohnten den Hohenzollern ihre opferwillige Hingabe an Kaiser 
und Reich durch manche königliche Zuwendung. 
Unter Karl IV. wurden die Hohenzollern Reichsfürsten und 
blieben getreue Räte der deutschen Könige, bis Burggraf Friedrich VJ. 
als Kurfürst Friedrich I. die Mark Brandenburg erhielt, sein Sohn Albrecht 
Achilles aber die fränkischen Lande bekam, bis er selbst Kurfürst vou 
Brandenburg wurde. 
Der Kurkreis und der oberrheinische Kreis umschlossen das 
reiche Gebiet des westlichen Deutschland, das heute mit dem weit um¬ 
fassendsten Namen der Rheinlande bezeichnet werden kann. Reichtum, 
Kunst, Handel, Macht, alle Herrlichkeit weltlichen Glanzes ruhte auf 
diesen seit der Römerzeit hoch berühmten Teilen des deutschen Vaterlandes. 
Der Kurkreis umfaßte den mächtigen Besitz der drei geistlichen 
Kurfürsten, Mainz, Trier und Köln, dazu die Kurpfalz, deren Lande 
einem reichen Garten gleich waren. Der Pfalzgrafen (Wittelsbacher) 
altes Stammschloß war die Perle des Neckarthales, Heidelberg. Der 
deutsche König Ruprecht entstammte der Kurpfalz (1400 bis 1410), 
und in der kurpfälzischen Linie sollte die Reformation viele glaubens¬ 
treue Bekenner finden. Auch die jungem Linien des Geschlechts, wie 
Pfalz-Neuburg, Pfalz-Zweibrücken, Pfalz-Birkenfeld greifen oft rühmlich 
in die vaterländische Geschichte ein. Ihnen entstammt das bayrische 
Königshaus. 
Kurmainz, wegen seines Reichtums das „goldene Mainz" ge¬ 
nannt, war seit Bonisacins' Zeit der erste Bischofssitz Deutschlands, und
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.