Full text: Römische Geschichte (Abt. 2)

Vierter Zeitraum. — § 43. Das geteilte Reich. 
begrüßt. Teile jener Völkermassen drangen bis nach Spanien. 
Die Sueben setzten sich im Nordwesten (Galizien), die Alanen in 
Westen (Portugal), die Wandalen im Süden (Andalusien) fest. 
b) Nach der heimtückischen Ermordung Stilichos infolge 
410 einer Hofkabale erneuerte Alarich seine Züge. 410 nahm er 
Rom ein, doch starb er auf dem Weiterzug nach Süden in Cosenza 
(„Grab im Bnsento"). Sein Schwager Athanlf trat in Honorius' 
Dienste, dessen Schwester Placidia er heiratete, und führte die 
Goten nach Südgallien und Spanien. Nach dessen meuchlerischer 
Ermordung wurde hier nach Unterwerfung der Alanen und Zurück- 
4i;> drängnng der Sueben durch Wallia 419 das Westgotenreich ge¬ 
gründet, das sich nach und nach über ganz Spanien und Südgallien 
bis zur Loire ausdehnte und nach der Hauptstadt Tolosa (Toulouse) 
das tolofamfcbe Reich genannt wurde. 
c) 429 kamen die Wandalen, durch Bonifacins, Honorius' 
unbotmäßigen Statthalter gerufen, nach Afrika und gründeten hier 
439 439 unter Geiserich ein großes Klandalenrctcb. 
d) Burgunder besetzten die östlichen Teile Galliens und 
gründeten ein Burgimderrctcb mit der Hauptstadt Worms 
(Nibelungensage). 443 erhielten sie nach Vernichtung des Ge¬ 
schlechtes König Gundaharis (437) die Landschaft Sabaudia 
(Savoyen), von wo sie sich über die Rhonegegenden verbreiteten. 
44t> e) Um 449 rief die Bevölkerung des von den römischen 
Truppen verlassenen Britanniens zum Schutze gegen die räuberischen 
Einfälle der Pikten und Skoten die Angelsachsen (der Sage nach 
unter Hengist und Horsa) von der norddeutschen Küste über den Kanal. 
Diese gründeten mehrere angelsächsische Reiche. Ein Teil 
der alten Einwohner floh in die Gebirge von Wales (Gallia), ein 
anderer setzte über das Meer nach dem Nordwesten Galliens und 
ließ sich im alten Venetergebiet nieder (Bretagne — der are- 
mo rische Bund). 
III. Neue Stürme gegen das seiner Provinzen zum großen 
Teil beraubte weströmische Reich folgten unter Valeutinian III., 
für den seine Mutter Placidia* (ehemals Gattin Athaulss) die 
Regierung führte. Der Hunnenkönig Attila, dem viele Germanen 
Heeresfolge leisteten, zog mit zahllosen Scharen als „Gottesgeißel" 
gegen das noch in römischem Besitz gebliebene Gebiet Galliens 
heran. Noch einmal brach römische Kraft 451 im Verein mit 
verbündeten Germanen (Westgoten, Burgundern, Franken) unter 
Aetius (Sohn eines Westgoten und einer römischen Mutter) den 
*) Ihr Alabastersarkophag in der Kirche S. Vito zu Ravenna.
	        
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