6 B. perikles als Staatsmann 
baren Donnerkeil auf der Zunge". — vgl. die Unterredung zweier Athener aus 
der „Volkskomödie" des Komödiendichters Cupolts1 [Fr. 94 K.]-. 
„Kn Kraft der Rede übertraf er alle, 
Und wenn er auftrat — wie ein guter Läufer 
5 Gab er den andern vor und schlug sie doch." — 
„Fix war er schon, doch wohnt' auf feinen Lippen 
Die Anmut auch, die schmeichelnd uns betört. 
Ein Saubrer war er, und allein von allen 
Ließ er den Stachel in des Hörers Herz." 
io Urteile feiner Gegner [Plut. PeriJcl. 5.7. m. 5]: Der Dichter 3ort (ü. (Thios)2 
erzählt, Perifies fei im Verkehr herrisch und aufgeblasen gewesen, seine prah¬ 
lenden Reden seien durchsetzt gewesen von Hochmut und Verachtung seiner 
Mitmenschen; er weiß vielmehr das harmonisch durchgebildete Wesen Kimons 
und dessen elegantes Auftreten in der Gesellschaft zu loben. —Man fühlte 
15 sich durch die Erscheinung des perikles an den Tyrannen peisistratos erinnert; 
die ältesten Leute erschraken geradezu über die Ähnlichkeit, wenn sie auf fein 
angenehmes (Drgan, feine geläufige, schnelle Redeweise in der Unterhaltung 
achteten. — höhnisch sprachen die Komödiendichter von seinen Anhängern als 
den „neuen peisiftratiden". — Verführer der Oppositionspartei Ghufqbides3 
20 urteilt: wenn ich ihn im Wortkampf geworfen habe, leugnet er doch, daß 
er gefallen ist, und damit trägt er den Sieg davon und überzeugt selbst die, 
die es mit eigenen Augen gesehen haben. 
B. perikles als Staatsmann. 
I. ctuf dem Wege zur Macht. 
25 I. Der Kampf mit der konfervatto»oligarchifchen Partei. 
[Plut. Perikl. 7.5] Als nach dem Tode des Aristeides und der Verban¬ 
nung des Themiftokles Kimon seine Feldzüge meistens außerhalb Griechen¬ 
lands festhielten, da gab perikles endlich feinem inneren Drange nach und 
widmete sich dem Volke: er wählte statt der Partei der vermögenden Vlig- 
30 archen die der unbegüterten Masse, was eigentlich seiner eigenen Natur 
widersprach, die gar nicht zum Volke hinneigte.4 — Um Kimons Beliebtheit 
entgegenzuarbeiten, suchte er sich beim Volke in Gunst zu setzen,... indem er 
zur Verteilung öffentlicher Gelder feine Zuflucht nahm. So gewann er die 
Menge sehr bald durch die Ausgabe der Schauspielergelder und Richterdiäten 
1 Der Zeitgenosse des Rriftophanes. 
2 vgl. (Quellenheft I 1 S. 24. 8 vgl. S. 8, 4. 
4 „(Db er aus persönlichen Motiven oder aus innerster Überzeugung sich 
der Demokratie angeschlossen hat, ist eine Frage, die in dieser Fassung über¬ 
haupt nicht gestellt werden darf, jedem großen Staatsmann . . . stehen auch 
die IDege klar vor.flugen, die allein zum Ziele führen können; und eben daraus 
erwächst ihm die Überzeugung von der inneren Berechtigung feiner (Bedanken 
und die Kraft zu heilsamer Wirksamkeit." L. Meyer 111 566.
	        
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