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Reiter die Lanze zum Stoß, während ein Chulo durch das Rot des
Mantels ihn abzulenken sucht; die Wendung, die der Pikador seinem Tier
im entscheidenden Augenblick zu geben versucht, mißglückt. Das Horn
reißt dem armen Gaule den Leib aus, der — die Eingeweide im Sande
nachschleppend — in Todesangst noch einige Sprünge macht, bis er
zusammenbricht. Der Pikador springt aus ein anderes Reitpferd, der
Stier aber geht zu dem verendeten zurück, faßt es mit beiden Hörnern
und schleudert es in die Höhe, so daß es über seinem Haupte schwebt.
Rasend tönt der Beifall von den Bänken. Doch schon greift der Pikador
von neuem an, setzt ihm die zweite Lanze in den Nacken, opfert das zweite
Pferd; so wechseln Stich und Stoß, bis der Kampfstier mit 6—8 Lanzen
gespickt ist, bis ebenso viele Pferde tot in der Arena liegen.
Da winkt der Gouverneur; die Pikadores treten ab; die Banderilleros
springen vor, in der Hand die Banderilla, den pfeilartigen, 65 ein langen
Stock, der an dem einen Ende einen Widerhaken, an dem andern bunte
Bänder oder Papier hält, wohl auch mit sogenannten Schwärmern (Feuer¬
werkskörpern) gefüllt ist, welche in dem Augenblick sich entzünden, wo der
Widerhaken sich einbohrt. Der Banderillero pflanzt sich gerade vor dem
Stier auf, hebt sich auf den Zehen und hält den Pfeilstock in der erhobenen
Rechten; sowie der Stier den Kopf zum Stoße senkt, stößt er ihm die
Banderilla in den Nacken und springt links zur Seite; den meisten Beifall
aber heimst der tollkühne Banderillo ein, der den Gegner auf einem
Stuhle sitzend, die Füße auf einem kleinen Tuch, das er nicht verlassen
darf, aufstemmend, erwartet, um ihm die Pfeilstöcke symmetrisch in den
Nacken zu bohren; das Feuerwerk prasselt dem Stiere um Augen und
Ohren und macht ihn — in Verbindung mit den zahlreichen Wunden —
sinnlos vor Wut.
Der Gouverneur winkt wieder — die letzte Szene im blutigen Schau¬
spiel naht — der Matador tritt auf, in der Rechten die gute Klinge von
Toledo, in der Linken die Muleta (das Scharlachfähnchen). Er verneigt
sich gegen das Publikum und tritt dem Stiere entgegen; er muß ihn
durch die vorgehaltene Muleta dahin bringen, daß er ihm den Nacken
stoßgerecht darbietet, sei es, daß er ihn im Halbkreis um sich herumtanzen,
sei es, daß er ihn bald rechts bald links auf die rote Fahne stoßen läßt.
Mit atemloser Spannung folgt die Menge dem Spiele; nur wenn der
Stier angreift, darf der Matador den Todesstoß führen und es muß mit
solcher Sicherheit geschehen, daß das Tier augenblicklich alle Vier von sich
streckt. Unser Espada — Romero ist sein Name — bewegt seine Muleta
mit so ruhig lächelnder Miene vor dem wutschnaubenden Gegner, als spiele
er mit einem Kinde. Jetzt kommt der Augenblick, wo der Stier auf ihn
losstürzt; die Menge hält den Atem an; Romeros Seele ist ganz in
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