A. Die Niederwerfung der Loirearmeen. — B. Der Kampf im Horden 17
B. Der Kampf im Norden.
1. Die Aufgabe der I. Armee?
Da es nicht in der Hbficht liegt, zurzeit die dauernde Okkupation
des ganzen nordwestlichen Teiles von Frankreich aufrechtzuerhalten,
es vielmehr zunächst nur darauf ankommt, feindliche Truppenansamm¬
lungen im freien Felde zu zersprengen, namentlich aber etwaigen ver¬
suchen des Feindes zum Entsatz von Paris oder zur Störung unserer
Verbindungen entgegenzutreten, so haben Se. Majestät der König Aller¬
höchst bestimmt, daß die I. Hrmee ihre Hauptkräfte in der Richtung
auf Beauoais in Marsch zu setzen habe. Rouen ist auch fernerhin mit
ausreichenden Kräften besetzt zu halten und von dort aus die Beobach¬
tung des linken Ufers der Seine durch gemischte Detachements fortzu¬
setzen. (Eine Versammlung der Hauptkräfte der I. Hrmee bei Beauvais
gewährt die Möglichkeit einer rechtzeitigen Unterstützung von Rouen
und Hmiens sowie einer tatkräftigen Offensive gegen etwa aus dem an
der belgischen Grenze belegenen Festungsgürtel vorgebrochene feind¬
liche Korps, wie ungelegen derartige Unternehmungen für die dies¬
seitigen Verbindungen sich bemerkbar machen, zeigen die Ereignisse der
letzten Tage. Sollten die bei La Fere operierenden feindlichen Streit-
kräfte in erheblicher Zahl die Offensive über Soissons hinaus schnell
ausdehnen, so könnten die vor Paris stehenden Armeen zu unwillkom¬
menen Detachements genötigt werden. Es muß hiernach der I. Hrmee
für die nächste Zeit vornehmlich die Hufgabe zufallen, den Rücken der
Maasarmee zu decken, wobei . . . eine erneuerte Vorschiebung der
Hauptkräfte von Beauoais auf Hmiens nicht ausgeschlossen bleibt.
2. stm Meer?
Fauville, 13. Dezember. ... So habe ich also das Meer er¬
reicht, und wir alle freuten uns wie die Kinder, als wir, direkt nach
dem Strande geritten, auf die weite, wogende Fläche hinausschauten. . . .
Dieppe, 14. Dezember. . . . prächtig ist's hier am Meer. Jeder
Füsilier ist gehoben bei dem Gedanken, daß wir bis hierher gelangt
sind, und die braven Burschen stehen staunend am Strande und schauen
hinaus in die grünen Wogen. Huch eine Poesie im Kriegerleben, wie es
sie so oft bietet. . . .
5. Die Entscheidungsschlacht bei St. Quentin.8
Hmiens, 13. Januar 1871. . . . Faidherbe war gestern in Ba-
paume, wo ihn ein mit einem Briefe hinübergesandter Ulanenoffizier
gesprochen hat. ... — Den Ulanen hat er ironisch gefragt, weshalb
wir denn jetzt von Bapaume fortgegangen feien, und als der ihm ge-
1 ITtoltfc an das Oberkommandos der I. Armee zu Rouen. 13. Dezember,
(liloltte, mUitär. Werke I. ITCititär. Korr. 3. Teil, S. 453 f.)
2 August v. (Soeben. Auswahl seiner Briefe. . . . von G. Zernin, S. 363.
* v. Soeben a. a. ©., S. 394 ff.