Altattifa
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lockt das Gold aufs wildbewegte ITteer;
Sturmgebraus — was schiert's ihn?
und dem Tode
Aug'inAug'.wasficht'sdenMut'gen an?
Frondend lenkt jahraus jahrein der
Bauer
durch das Baumland den gekrümmten
Pflug.
mit Athenas und hephaistos' Künsten
schlägt durchs Leben sich der Hand-
werksmann,
holden Wissens Gunst — dem Dichter
hat sie
heil’ger Musen Freundlichkeit verliehn.
Jenen kürt Apollon zum Propheten;
fernen Unheils Dräuen ist ihm kund.
Doch die Vogelschau, die Gpsergaben
wenden nichts; es kommt, was kommen
muß.
Heilgott paion zählt der Jünger viele,
doch verbürgt er keinem den Erfolg;
kleiner Schmerz wächst oft zu bitterm
Leiden,
und kein Tränklein lindert seine TDut;
jener windet sich in Krankheitsqualen:
legt der Arzt die Hand auf, ist er heil.
Schicksal schickt den Menschen Leid und
Segen,
unentrinnbar ist der Götter Spruch.
Beim Beginn — was weißt du vom
Gelingen?
Birgt doch alles Menschenwerk Gefahr!
Trefflich haft du deinenplan besonnen —
unversehens ist das Unheil da;
doch Gevatter Taps — sieh da — den
fördert
Gottes Gunst, der wird der große
Mann.
Unersättlich ist der Drang nach Reichtum;
hat man viel, gedoppelt will man’s sehn.
Streben nach Gewinn — die Götter
schufen's,
sie verhängen auch das Mißgeschick.
Sendet’sSeus, so büßt bald der bald jener
seines sauren Schweißes Früchte ein.
2. Das perüleifche Athen.
Die Leichenrede des Perikies (Thukyd. II 34ff.), deren größter Teil im (Quellen«
heft „Perikies" S. 15 ff. nachzulesen ist, schließt:
„So haben sich diese Ittärtner tapfer erwiesen, wie sich's für ihre Stadt
gehört. Den Überlebenden muß man wünschen, daß ihr Mut vor dem
Feinde gefahrloser verlaufe, aber nicht weniger beherzt sei; dabei sollen
sie nicht bloß die Vorteile im Buge haben, die man ihnen in langer
Rede auseinandersetzen könnte, während sie sie doch allein ebenso gut
kennen, nämlich wie wertvoll es sei, sich der Feinde zu erwehren; nein,
sie sollen die Macht der Stadt tagtäglich mit offenen Rügen sehen und
aus vollem herzen lieben lernen, und wenn euch ihre Größe zum Be¬
wußtsein kommt, bedenken, daß wagemutige, pflichtbewußte Männer,
die die (Ehre zum Leitstern ihres Handelns nahmen, sie schufen, Männer,
die auch bei einem Fehlschlag mit nichten ihre Kraft dem Staate entzo¬
gen, sondern ihm in ihr das höchste ©pfer brachten. Denn nur weil sie
ihr Blut der Allgemeinheit preisgaben, haben sie für sich Ruhm geern¬
tet, der nimmer altert, und das herrlichste Grabmal, nicht das Grab, in
dem ihr Irdisches ruht, sondern das, in dem ihr Harne in ewigem Ge¬
dächtnis bleibt, wenn zu IDort oder Tat die Stunde da ist. Denn edler
Männer Grab ist die ganze Erde; ihren Ruhm kündet nicht nur die Auf¬
schrift auf dem Grabsteine in ihrer Muttererde, auch im fremden Land
bleibt ungeschrieben in jedem Menschenherzen das Gedächtnis wenn nicht