Full text: Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten

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und wo er im Jahre 723 auf seine Berichterstattung über 
die bis dahin erzielten Erfolge zum päpstlichen Missionar mit 
dem Titel eines Reichsbischofs durch Gregor II. ernannt unb 
mit dem Namen Bonifacins ausgezeichnet worden war. 
Nachdem er dem Papst den Huldigungseid geschworen, er¬ 
hielt er Empfehlungen an Karl Martell, an die Großen in 
Thüringen und an die Geistlichen ganz Deutschlands. Trotz¬ 
dem daß der Papst Segen an die Unterstützung seines Senb- 
lings knüpfte und den Widersetzlichen mit dem Fluche drohte, 
nicht günstig ausgenommen, weil die weltlichen und geistlichen 
Großen sich nicht dem von Rom Empfohlenen unterwerfen 
wollten, entwickelte er große Energie z. B. durch das Fällen ber 
heil. Eiche, und bald erhoben sich christliche Kirchen in Hessen 
und in Thüringen (Erfurt). Für diesen Erfolg wurde bet 
Bischof 732 durch das sog. Pallium, das Zeichen der erz- 
bischöflichen Würde, belohnt und mit dem Recht ausgestattet, 
in Deutschland Bischöfe einzusetzen. Nach seiner dritten Reise 
nach Rom (738) begründete er auf Einladung des Herzogs 
Odilo die kirchliche Verfassung in Bayern, wo er die Spren¬ 
gel Salzburg, Regensburg, Freising und Passern ordnete, und 
uach dem Tode des lauert Karl Martell 741 konnte er auch in 
Ostfranken, d. H. in Hessen und Thüringen, 4 Bisthümer ein¬ 
richten (Buraburg bei Fritzlar, Würzburg, Erfurt, Eichstäbt). 
Das auf Bouifacius' Anregung nach dem Muster von Monte 
Cassino durch den heil. Sturmius gegründete Kloster Fulba, 
unter dem besondern Schutze Pippins und lediglich dem römischen 
Stuhl unterworfen, erfuhr die besondere Zuneigung des deutschen 
Apostels und sollte einst seine Gebeine bergen. Den Schlnß 
seiner vielseitigen, auf völlige Beseitigung des heidnischen 
Wesens gerichteten Thätigkeit (strenge Kirchenzucht, Synoden) 
bildet die Gründung eines Erzbisthums, wozu erst Köln, 
daun Mainz, seit 550 ein Bischofssitz, ausersehen war. Bald 
setzte er seinen Schüler Lullus zu seinem Nachfolger als Erz¬ 
bischof ein und zog trotz seines hohen Alters nochmals auf 
die Mission der Friesen aus, unter denen er vor 48 Jahren 
mit seinem 746 verstorbenen Lehrer Willebrod gearbeitet 
hatte. Eine friesische Raubschaar erschlug ihn, als er eben 
bei Groningen eine Firmelung von Neugetauften vornehmen 
wollte, nachdem er die angebotene Gegenwehr seiner Gefähr¬ 
ten ausgeschlagen, am 5. Juni 754 oder 755. (Jubiläum 1855.) 
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