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sessen, Coadjutores temporales) ermöglichte die ausgebreitete
Thätigkeit. Für die dem Papst geleisteten Dienste erhielten die
Jesuiten manche Privilegien, z. B. das Recht, Vorlesungen
an den Universitäten zu halten. Bald faßten sie in vielen
Ländern Europa's Fuß (in Deutschland 'zu Mainz, Cöln,
en, München; Widerstand in Frankreich), und suchten
uch außerhalb Europa (China, Ostindien, Paraguay) dem
Papst zu ersetzen, was durch die Reformation verloren war.
Wie durch die Mission, so gelang ihnen Vieles durch ihre
Schulen und ihren Einfluß an den Höfen, und in der Mitte
des 18. Jahrhunderts zählte der Orden über 22000 Mit¬
glieder. Diesem Aufschwung folgte bald der Fall. Streitig¬
keiten im Innern, der Kampf gegen die Dominikaner und
den Jansenismus, die Verweltlichung durch Handelsunter¬
nehmungen, die von Pascal (§ 95) angegriffenen moralischen
Lehren und die politische Doetrin (Volkssouveraiuetät, Tyran¬
nenmord) raubten der Gesellschaft Jesu die bisherige sichere
tellung in der öffentlichen Meinung, veranlaßten ihre Ver¬
treibung gerade aus katholischen Staaten (Portugal—Pombal,
Spanien—Aranda) und 1773 die Auflösung des Ordens durch
die Bulle Dominus ac redemptor noster. Rußland brachte
die Bulle nicht zur Ausführung, sondern verbannte den Orden
erst 1820. In Preußen ließ Friedrich II. die Collegien
desselben im Interesse des Unterrichts in Schlesien fortbe¬
stehen. Auch in anderen Ländern erhielt er sich unter an¬
deren Namen (z. B. Ligorianer), und 1814 wurde er durch
Pius' VII. Bulle Sollicitudo omnium wiederhergestellt.
Während der Restauration sah man ihn als Stütze von Thron
und Altar an. In Rom erhielt er wieder die Leitung wich¬
tiger Anstalten (collegium Romanum, Propaganda) und
entscheidenden Einfluß auf die kirchenpolitische Richtung des
Stuhles Petri. Die Länder, in denen er tief einwirkte, find:
Belgien (Unterrichtswesen), Spanien (trotz des Sturzes durch
die Revolution 1820), Frankreich (Vertreibung durch bte
Julirevolution 1830, neue Befestigung seit 1848), die Schweiz
(Lucern; Sonderbundskrieg 1847; ewige Verbannung) und
Oesterreich (1848 vertrieben, durch die Redemptoristen ersetzt).
In Bayern wurden die Jesuiten von Ludwig I. erst 1837 zuge¬
lassen ; im übrigen Deutschland traten sie seit 1848 durch Stiftung
von Collegien, durch Missionen und durch Leitung von Unter¬
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