3. Die Zerstörung von Karthago und Korinth, 146. 61
3. Die Zerstörung von Karthago und Korinth, 146.
§ 62. Der dritte Punische Krieg, 149—146. Nachdem die Römer Anlaß zum
alle mächtigen Gegner unter den Diadochen gedemütigt hatten, beschlossen Är,efle-
sie, auch Karthago zu zerstören. Die Stadt war seit dem zweiten Puui-
scheu Krieg eine getreue Bundesgenossen gewesen und hatte auch mit
Masiuissa in gutem Einvernehmen gestanden. Jetzt änderte sich das Ver-
hältnis- der König erlaubte sich Übergriffe gegen Karthago, und die
Römer nahmen, so oft Beschwerde über ihn geführt wurde, Partei für
ihn. Als endlich die Karthager dem Könige Krieg erklärten, wurden
sofort die Konsuln mit einem Heere nach Afrika geschickt (149). Die
Karthager wünschten den Frieden mit Rom zu erhalten und traten mit
den Konsuln in Unterhandlungen; sie fügten sich jeder Bedingung, auch
der, alle Waffen auszuliefern; als jedoch zuletzt gefordert wurde, daß sie
ihre Stadt zerstören und eine neue, zwei Meilen vom Meer entfernt,
aufbauen sollten, setzten sie sich zur Wehr und leisteten zwei Jahre hindurch
den Angriffen der Römer verzweifelt Widerstand. 147 übernahm der Sohn
des L. Ämilius Paulus, der, von einem Scipio adoptiert, den Namen
P. Kornelius Scipio Ämilianus führte, den Oberbefehl. Durch
einen gewaltigen Damm ließ er den Hafen der Karthager sperren und
schnitt ihnen die Zufuhr ab; dann nahm er die Stadt im Sturm, wobei Zerstörung
sie in Flammen aufging; ihre Stätte weihten Priester den Göttern. "iJ903
(Scipio Afrikanns der Jüngere.)
Das karthagische Gebiet wurde die römische Provinz Afrika mit
Utika als Hauptstadt.
§ 63. Unterwerfung der Mazedonier und der Griechen, Zerstörung Mazedonien,
von Korinth, 146. In den vier Republiken Mazedoniens herrschte beständig
Unfriede; man konnte die alten ruhmreichen Zeiten der Könige nicht ver-
gessen. Als ein Abenteurer auftrat und sich für einen Sohn des Perseus
ausgab, sand er überall Zulauf. Der Aufstand wurde schnell überwältigt
und das ehemalige Königreich in die Provinz Mazedonien verwandelt.
Mit diesen Unruhen hing auch der Aufstand des Achäifchen Bundes Dechen,
zusammen. Nach rühmlicher Gegenwehr wurde er von Metellus unterworfen, an '
Mummius eroberte (146) und zerstörte Korinth; auch Griechenland wurde
römische Provinz und mit Mazedonien vereinigt.
§ 64. Die Kämpfe in Spanien, 206—133. Scipio hatte im zweiten
Puuischen Kriege nur die Ost- unfr Südküste von Spanien unterworfen,
die Stämme im Innern dagegen waren freigeblieben. Es dauerte über
siebzig Jahre, bis die übrigen Teile der Halbinsel (mit Ausnahme der
nördlichen Gebirgslandschaften) dem römischen Gebiet hinzugefügt wurden.