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Lausche 800 m) und geht im N in ein niedriges Bergland über. Den
Paß von Gabel (östlich der Lausche) benutzte 1866 die Elbarmee. —
DieVorberge des Sudetenzuges reichen bis Bautzen—Bunzlau—Schweid¬
nitz—Neiße und bilden herrliche Landschaften voll Anmut, Fruchtbarkeit
und Gewerbtätigkeit (Zobten 718 m, bei Schweidnitz; Landskrone 420 m,
bei Görlitz). Der westliche Zug ist der großartigste und inter-
essanteste Teil der Sudeten.
bb) durch das harte Gestein. Der größte Teil des Gebirges
besteht aus Einzelhorsten von Granit (z. B. Riesengebirge, Lausitzer-
gebirge), Gneis und Glimmerschiefer (z. B. Eulen- und Altvater-
gebirge), zwischen denen zahlreiche Kesseleinbrüche eingesenkt sind (Glatzer,
Hirschberger Kessel). Grauwacke liegt im Niederen Gesenke, produktive
Kohle (f. 700 qkm) im Waldenburger Hochland, Quadersandstein
im Heuscheuerplateau. Porphyr und Melaphyr sind im Waldenburger
Hochland, Basalte im Niederen Gesenke, im Hirschberger Kessel, im
Zobten und in der Lausche durchgebrochen. Die geringe Durchlässig-
Südliche Vorstufen
der Sudeten
Nördliche Vorstufen der Suderen
Goldberg
Abb. 3. Huerprofil durch das Riesengebirge.
LängenmafssFab 1:600 000, Höhen 5Fach überhöht.
keit des Urgesteins verhindert das Einsickern der Niederschläge.
cc) durch die reiche Beregnung. Das Klima ist dem der
Alpen ähnlich: Der Schnee fällt meterhoch und bleibt in den Zirkus-
tälern der beiden Schneegruben auch im Sommer liegen; an den steilen
Berglehnen sind Lawinenstürze nicht selten; 2/3 des Jahres ist die Schnee-
koppe von tückischen Nebeln verhüllt (Sage von Rübezahl); die Regen-
menge steigt auf 130 cm (Moorbildung), und wenn Schneeschmelze und
Frühlingsregen zusammentreffen, dann richten die Hochwasser der Gebirgs-
bäche den größten Schaden an. Darum sucht man die Felsen aus den
Betten der Flüsse zu entfernen, oder es werden Staubecken und Tal-
sperren angelegt (z. B. die Talsperre des Queiß bei Marklissa). Die
Sudetenbäche sind reißend; ihr Wasserstand ist nach Art der
Hochgebirgsflüsse sehr unregelmäßig.
c) Folgen der günstigen Wasserverhältnisse sind:
aa) die Naturschönheit des Landes. In jedem Tal plätschert
ein munteres Bächlein. Diese Wasserfülle, der überraschende Wechsel von
Berg und Tal, Wald und Fels, die herrliche Aussicht und die gesunde,
frische Luft locken viele Sommerreisende nach dem Riesengebirge, dem
Jsergebirge und dem Glatzer Kessel (Adersbach, Hohe Eule). Auf den