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allen den Opfern bereit, welche die Macht und die Ehre des
Vaterlandes beanspruche. Bismarcks Verantwortung war eine
ungeheure.
Und doch ging er unbeirrt weiter. Sein Pflichtgefühl sagte
ihm, daß er diesen Weg gehen müsse. Beruhigte ihn auch die
Autorität Moltkes, der die kriegerische Lage vertrauensvoll
beurteilte, so konnte doch auch dieser ruhige und klare Schlachten¬
denker nicht alles vorhersehen. Der Zufall konnte immer noch
Ueberraschungen bringen.
Die Kugel kam aber schnell ins Rollen.
Am 1. Juni brachte Oesterreich die Entscheidung über die
Herzogtümer an den Bund und berief gleichzeitig auf den 11. Juni
die holsteinschen Stände nach Itzehoe. Darauf erklärte der
preußische Statthalter ManteufFel dies Verfahren für einen Bruch
des Gasteiner Vertrages^ Mit seiner Beseitigung höre die getrennte
Verwaltung auf und die alten Zustände träten wieder an ihre
Stelle. Er werde in Holstein einrücken; österreichisches Militär
möge das Gleiche in Schleswig tun. Die schwache österreichische
Biigade Kalik (4800 Mann) tat dies natürlich nicht, schon deshalb,
weil sie es auf eine gewaltsame Auseinandersetzung nicht an¬
kommen lassen durfte. Statt dessen fuhr sie mit der Bahn
südwärts und die preußische Militärmusik spielte dazu auf dem
Bahnhofe freundschaftliche Abschiedsgrüße.
Die Preußen rückten dann den Oesterreichern in der
Richtung nach Altona nach und kamen noch früh genug nach
Itzehoe, um den Saal zu schließen, in dem eben die Stände sich
versammeln wollten; Beschlüsse fassen konnten sie nicht mehr.
Die Antwort Oesterreichs auf Preußens Vorgehen blieb
nicht aus. Es bezeichnete dies als einen Gewaltakt und bean¬
tragte deshalb beim Bunde für den 14. Juni die Mobilmachung
aHei nichtpreußischen Truppen. Sie sollten die Exekution gegen
den Friedensstörer ausführen. So wenig dies mit den Bestim¬
mungen des Bundes vereinbar, der einen Krieg gegen die Mit¬
glieder ausdrücklich untersagte, so wurde der Beschluß doch
mit einer Mehrheit von neun gegen sechs Stimmen gefaßt.
Und dabei war diese Mehrheit eine gefälschte! Die Abstimmung
bedeutete aber den Krieg.
Von besonderer Tragweite war dieser Beschluß für drei
der nächsten Nachbaren: Sachsen, Hannover und Kurhessen.