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lager bei Ulkebüll und Wollerup in Brand gesteckt. Tie mit
Stroh gefüllten Bretterhütten flammten in Heller Lohe
empor, und zwei schwarze Rauchstreifen zogen einen
Trauerflor über die langgestreckte Insel. Weiter rechts
flimmerte in der Morgensonne das Meer, bedeckt mit
zahllosen Segeln. Ta lagen die mächtigen Kriegsschiffe,
umschwärmt von Fahrzeugen aller Größe. Die ganze Ge¬
sellschaft hatte sich eilends aus Höruphaff hinausgemacht,
da nach wenigen Minuten unsere Batterien ihr die Aus¬
fahrt vom Süderholz versperren konnten. Dampfer mit
Schleppschiffen bewegten sich an der Küste nach den in grö¬
ßerer (Entfernung ankernden Kriegsschiffen. Die Ränmuug
der Insel hatte bereits begonnen. Aber alle Blicke wurden
noch einmal gegen Norden gewendet, als abermals Rolf
Krake seine Stimme erhob. Es sah stolz aus, wie der ge¬
panzerte Riese, tief im Wasser versenkt, mit Anspannung
aller seiner Dampfkraft aus der Föhrde hervorschoß, rechts
und links seinen Gruß sendend, an der Landspitze von
Arnkiel vorbeisteuernd. Einen Augenblick fürchteten wir,
ihn nun links drehen zu sehen, wo unsere Boote in un¬
unterbrochener Folge noch Feldgeschütz, Munition und
Ambulanzen überführten. Er zog es aber doch vor, das
Freie zu suchen, und dampfte nördlich hinaus in tunlichster
Entfernung der unterhalb aufgestellten Batterie, deren
zwölf- und vierundzwanzigpfündige Geschosse laut klap¬
pernd gegen seine Rippen schlugen.
Aber so ein Monitor ist ein dickfelliger Bursche. Um
zehn Uhr ist er noch einmal zurückgekehrt und hat zwei
in der ^-andwigsbucht liegende Kanonenboote herausgeholt,
indem er sie mit seinem unverwundbaren Leibe deckte.
Dort ist das Fahrwasser sehr breit und gestattet, dicht am
Alsener User zu bleiben. In die Augustenburger Föhrde
wagte sich Rolf dagegen nicht wieder, und was da an
Schiffen lag, war nun rettungslos verloren.
Zwischen sieben und acht Uhr erfolgte in dieser Rich¬
tung eine furchtbare Detonation, die mich augenblicklich
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