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Leiterwagen und eilten nach Wollemp, wo nun die Bri¬
gade Röder Halt gemacht hatte, um Atem zu schöpfen, nach¬
dem dort eine Menge Gefangene und Material erbeutet
war. Wir fuhren dann weiter nach Hörup, wo wir General
Wintzingerode fanden, von dessen Division einige Batail¬
lone zur weiteren Verfolgung vorgeschoben waren.
General Herwarth hatte sich rechts gegen Höruphaff
gewandt. Am dortigen Walde fiel noch der Leutnant Bär;
dagegen wurden daselbst allein ein Regimentskommandeur
und vierhundert Mann gefangen genommen.
Von lange her hatten die Dänen die Halbinfel Käkenis
als ihren letzten Zufluchtsort zubereitet. Die Landenge
war durchstochen, pallifadiert, von Batterien und Kanonen¬
booten beherrscht. Die Stellung zu nehmen war nur denk¬
bar, wenn man mit ihnen zugleich davor ankam, was
nicht gelungen ist. Der Rückzug der Massen dorthin war
zeitig schon angeordnet, und das Gefecht endete etwa zehn
Uhr vormittags. Nach den bisher eingegangenen Mel¬
dungen sind 210 preußische und 320 dänische Verwundete
in unsere Lazarette eingebracht. Ich hoffe, daß unser
Verlust 300 Mann nicht weit übersteigen wird.
Die dänischen Bataillone waren sehr stark und sollen
während der Waffenruhe durch Einstellung von Ersatz
auf 1300 Mann gebracht worden sein. Der Feind hatte
Alsen mit sechs Regimentern, also jedenfalls 12 bis 15000
besetzt. Zurzeit sind schon 2600 Gefangene eingebracht.
Von den Verwundeten werden wohl manche mit zurück¬
genommen sein, andere liegen unentdeckt in den Korn¬
feldern. Jedenfalls ist der Verlust über 3000 Mann,
und die Zahl der Geschütze wird sich aus sechzig belaufen.
Darunter zwei bespannte Feldgeschütze. Dabei haben jetzt
die Dänen erkennen müssen, daß sie auch auf ihren Inseln
nicht mehr sicher sind, und es bleibt abzuwarten, ob die
in Kopenhagen herrschende Gesellschaft die unglückliche
Armee einer an Zahl, Bewaffnung und Tüchtigkeit weit
überlegenen ferner gegenüberstellen wird.