Full text: Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus

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angefeuert durch Friedrich Wilhelms IH heldenmütiges Beispiel, 
und die Preußen, die unter Kleist zu rechter Zeit auf den Höhen // 
von Rollend orf, im Rücken Vandammes, erschienen, diesem 
eine entscheidende Niederlage beibrachten und ihn mit 12 000 Mann 
gefangen nahmen (30. August). ^0 Aug 
Nachdem die drei verbündeten Monarchen zu Teplitz (am 
13. September) dem Herrn der Heerscharen ein Dankfest für die 
Siege bei Groß-Beeren, an der Katzbach und bei Kulm dargebracht, 
vereinigten sie sich durch neue Verträge noch fester und inniger als 
bisher. Von gleichem Wunsche beseelt, den Leiden Europas ein 
Ziel zu setzen, gelobten sie sich die Erhaltung vonFrennd- 
schaft und aufrichtiger, beständiger Eintracht für 
sich, wiefürihre Erben und Nachfolger, gegenseitige 
Gewährleistung für alle ihre Besitzungen und ge¬ 
meinsames Wirken für diesen Zweck. 
_ Napoleon hatte unterdes noch einmal versuchen wollen, Ber¬ 
lin in feine Gewalt zu bekommen, und zu diesem Zweck den Mar¬ 
schall Ney mit 80 000 Mann ausgesandt. Derselbe wurde jedoch 
bei D e n n e w i tz von dem General v o n B ü l o w, welcher ihn mit 6. Sep, 
nur 40 000 Preußen kräftig angriff, so völlig aufs Haupt geschla¬ 
gen, daß seine ganze Armee in wilder Flucht auseinanderging. Der 
tapfere preußische General erhielt von dem schönen Tag den Ehren- / 
namen Bülow von Dennewitz. Napoleon wurde in seiner 
Stellung in Sachsen immer mehr bedroht, besonders als sich in 
Folge des glänzenden Treffens bei Wagenburg, wo 9)ork den 3. Okt. 
General Bertrand besiegte, die Blücher'sche Armee mit der des 
Kronprinzen von Schweden vereinigte. Der Kaiser der Franzosen 
mußte fürchten, von Frankreich abgeschnitten zu werden; er beschloß 
einen entscheidenden Schlag zu führen. 
Die Völkerschlacht bei Leipzig. In der Mitte Oktobers 
zogen sich die gewaltigen Heere in der Gegend von Leipzig zur gro¬ 
ßen Entscheidung zusammen; die Österreicher unter Schwarzenberg, 
die Preußen unter Blücher, die Russen unter Barclay de Tolly und 
Wittgenstein, die Schweden unter ihrem Kronprinzen, zusammen 
an 300 000 Mann, die Franzosen über 200 000, aber unter der 
einigen Führung ihres ruhmreichen Kaisers. Auf beiden Seiten 
ahnte man, daß hier über Europas Geschick die blutigen Würfel 
fallen sollten; Fürst Schwarzenberg rief es dem verbündeten Heer 
mit ernsten Worten ins Gedächtnis. Am 16. Oktober begann 16. Oft
	        
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