Full text: Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus

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Wohl geschlagen. Der Geist, in welchem Unseres Hochseligen Va¬ 
ters Majestät nach den Jahren des Unheils sein Volk wieder auf¬ 
richtete und zu den Kämpfen stählte, an welchen Mein verklärter 
Bruder hochherzig Teil nahm, war König Friedrich Wilhelm dem 
Vierten ein heiliges Erbteil, welches Er treu zu pflegen wußte. 
Überall gewährte Er ebeln Kräften Anregung und förderte deren 
Entfaltung. Mit freier Königlicher Hand gab Er dem Lande In¬ 
stitutionen, in deren Ausbau sich die Hoffnungen desselben erfüllen 
sollten. Mit treuem Eifer war Er bemüht, dem gesamten deut¬ 
schen Vaterlande höhere Ehre und festere Einigung zu gewinnen. 
Als eine unheilvolle Bewegung der Geister alle Grundlagen des 
Rechts erschüttert hatte, wußte Meines in Gott ruhenden Bruders 
Majestät die Verwirrung zu enden, durch eine neue politische 
Schöpfung die unterbrochene Entwickelung herzustellen und ihrem 
Fortgange feste Bahnen anzuweisen. Dem Könige, der so Großes 
zu begründen wußte, dessen unvergeßliches Wort: „Ich und mein 
Haus, wir wollen dem Herrn dienen" auch Meine Seele 
erfüllt, gebührt ein hervorragender Platz in der glorreichen Reihe 
der Monarchen, welchen Preußen seine Größe verdankt, welche 
es zum Träger des deutschen Geistes machten." 
Die Bestattung des Königs Friedrich Wilhelm IV fand ant 
7. Januar 1861 zu Potsdam statt. In einer letzten Willensmei¬ 
nung „Wie ich bestattet sein will" hatte er bestimmt, daß sein Herz 
im Mausoleum zu Charlottenburg zu Füßen seiner königlichen 
Ältern, sein Leib in der Friedenskirche zu Potsdam ruhen sollte 
unter der Inschrift: 
„Hier ruhet in Gott, seinem Heilande, in Hoffnung einer 
seligen Auferstehung und eines gnädigen Gerichts, allein be¬ 
gründet auf das Verdienst Jesu Christi, unsers Allerheiligsten 
Erlösers und Einigen Lebens: weiland Friedrich Wilhelm rc." 
51. Wilhelm Regent seit 1858, König seit 1861. 
Der Prinz von Preußen bestieg nunmehr als König Wil¬ 
helm den Thron, nachdem er bereits über zwei Jahre als 
Regent bie Herrschaft geführt hatte. 
Friedrich Wilhelm Lubwig (so lautet sein voller Name) ist 
am 22. März 1797 zu Berlin geboren, ber zweite Sohn Frieb- 
rich Wilhelms HI: er hieß zuerst Prinz Wilhelm, seit ber Thron-
	        
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