Full text: Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus

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in welchem sich der Kampf Haus um Haus fortsetzte. Nachmittags 
um 4 Uhr zogen sich die Österreicher auf Josephstadt zurück. 
Unterdes war das I. Armee-Corps unter General von 
Bonin weiter westlich auf der Straße von Siebenatt nach Tran« 
tenau vorgegangen. Jenseits der Stadt trafen die ersten Batail¬ 
lone ant 27. Juni auf größere Truppenmassen des G ab lenzscheu 
Corps, welches das Vorrücken aus dem Passe hindern sollte. Die 
Österreicher versuchten in stürmischem Vordringen die Preußen 
in den Paß zurückzuwerfen; sie wurden aber durch das Feuer der 
preußischen Bataillone blutig zurückgewiesen. Diese kamen jedoch 
zu vereinzelt ins Feuer, um den vereinigten 28 Bataillonen und 
80 Geschützen der Österreicher gewachsen zu sein. Gegen Abend 
zog sich das preußische Corps vor dem überlegenen Feinde zurück, 
aber in voller Ordnung und ohne daß der Feind zu folgen wagte. 
Ant folgenden Tage, ant 28., machte das preußische Garde- 28. Juni 
Corps wieder gut, was ant ersten Tage von Tranten an 
verfehlt war. Das Garde-Corps stößt bei Burgersdorf auf 
eine österreichische Brigade, welche Benedek zur Unterstützung von 
Gablenz entsandt hatte. Diese wird in ihrem Bivouac überrascht 
und im ersten Anlauf zersprengt. Inzwischen aber kommen von 
drei Seiten die Brigaden des Gablenzscheit Corps herbei. Es 
entsteht ein allseitiges, weit zerstreutes Gefecht, in welchem die 
Preußen überall Sieger bleiben. Die Österreicher traten mit 
großen Verlusten und in völliger Auflösung die Flucht an. Die 
Verfolgung wurde bis Soor fortgesetzt. Ant folgenden Tage, 
29. Juni, erzwang das Garde-Corps den weiteren Vorgang noch 
durch ein siegreiches Gefecht bei Königinhof, General Stein¬ 
metz durch einen nenen Sieg bei Schweinschädel. Während 
die Armee des Kronprinzen über Königinhof hinaus bis Miletin 
stand, schloß sich dort bei Horitz der linke Flügel der Armee des 
Prinzen Friedrich Karl an. NichtbloßdieVereinigung 
der zweiten Armee, sondern auch deren Verbindung 
mit der erstenArmee(nahe beiG itschin) war erreicht: 
einer der kühnsten Pläne der Feldherrnkunst war 
gelungen. 
Schlacht bei Königgr'ätz (8. Juli 1866). Nachdem 3. Juli 
nunmehr die drei Armeeen vereinigt waren, übernahm König 1866 
Wilhelm selbst den Oberbefehl an Ort und Stelle. Ant 2. Juli 
traf er in Begleitung des Grasen B i s mar cf, des Kriegs-Ministers
	        
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