Full text: Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer

Die Musen. 163 
„1) Klio (siehe tab. XV), die Muse der Geschichte, sitzend, 
„hält, mit einem Lorbeerkranze bekränzt, eine halbgeöffnete Perga- 
„mentrolle und hat neben sich ein Gefäß mit Schriftrollen. — 
„Außerdem wird sie auch stehend abgebildet, und hat außer der 
„Schriftrolle in der einen Hand, einen Schreibgriffel in der 
„anderen Hand." 
„2) Melpornene (siehe tab. XV), die Muse des Trauer¬ 
spieles (der Tragödie), erscheint in hoher und ernster Gestalt, 
„bekleidet mit dem weiten, tragischen Gewände (Tunika, Syrma), 
„mit dem kurzen Mantel (Chlamys), den linken Fuß auf einen 
„Felsen gestützt, und in der rechten Hand eine tragische Maske; 
„in anderen Bildern hat sie ein Diadem, oder einen Cypressen- 
„kranz um das Haupt, und hält einen Dolch oder eine Keule 
„in der Hand." 
„3) Thalia (siehe tab. XV), die Muse der Komödie (des 
„Lustspieles) uud der scherzhaften Gedichte, erscheint stehend, be- 
„kleidet mit einer Tunika und einem mit Fransen besetzten 
„Mantel, in der einen Hand den Hirtenstab (Pednrn) oder 
„Jokusstab, der oben gekrümmt und knotig ist, und in der 
„anderen Hand eine lachende Maske." 
„4) Kalliope (siehe tab. XVI), die Muse des heroischen 
„Gesanges (Heldengedichte, Epopöen), gilt als vornehmste der 
„Musen, erscheint daher auch zuweilen allein als die Vertre- 
„terin derselben. Sie wird sitzend mit einer Schreibtafel und 
„einem Griffel — aber auch stehend und bekränzt, mit einer 
„Schriftrolle in den Händen — oder auch mit einer Tuba 
„(einem posaunenartigeu Instrumente), die mit einem Lorbeer- 
„zweige umwunden ist, dargestellt." 
„5) Urania (siehe tab. XVII), die Himmlische, ist die 
„Muse der Sternkunde, und hat sitzend eine zum Teil verhüllte 
„Himmelskugel (Sternglobus) neben sich, einen Zirkel in der 
„einen Hand, während sie mit der anderen nach dem Himmel 
„hinauf deutet. In anderen Abbildungen trägt sie eine Sternen- 
„krone und eine Leier, richtet den Blick zum Himmel, oder 
11*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.