Metadata: Das Mittelalter und die Neuzeit (Teil 2)

96 Die Neuzeit. 
des christlichen Standes Besserung", „Don der babylonischen Gefangenschast 
der Kirche", „von der Freiheit ejnes Thristenmenschen". 
Anhänger Luthers Anhänger. von Tag zu Tag mehrten sich Luthers 
Anhänger. Der Ritter Franz von Sickingen lud den Bedrohten auf 
seine festen Burgen im Rheinland- der Humanist Ulrich von Hutten 
unterstützte ihn durch Streitschriften gegen den Papst- der Nürnberger 
Meister Hans Sachs sang von der „Wittembergisch Nachtigall". 
vor allen aber förderte Luthers Bestrebungen sein jüngerer Kmts- 
Melanchthon genösse Philipp Ntelanchthon. (Er mar 1497 zu Bretten südlich von 
Heidelberg geboren, bezog zwölfjährig die Universität und erwarb sich 
schnell umfassende Kenntnisse, besonders im hebräischen, Griechischen und 
Lateinischen. Ruch mit dem Inhalt der heiligen Schrift machte er sich ver¬ 
traut. Seinen väterlichen Namen Schwarzerd vertauschte er nach da¬ 
maliger Gelehrtensitte mit der griechischen Übersetzung Melanchthon. 
1518 kam er als Lehrer des Griechischen an die Universität lvitten- 
berg und wirkte dort durch sein Wissen und Lehrgeschick mit großem Er- 
folg. Seinem Freunde Luther diente er vielfach als Ratgeber und 
Helfer. (Er starb 1560. 
§ 71. Die Begründung der evangelischen Kirche. 
Kari v. 1. Regierungsantritt Karls V. Der alte Kaiser Maximilian l. 
1519 1556 hatte Luthers Ruftreten wenig beachtet. Ihm folgte sein Enkel Karl V. 
1519—1556. Durch seinen Dater Philipp, Maximilians Sohn, war er der 
(Erbe von Österreich, der Freigrafschaft Burgund und der Nieder¬ 
lande; seine Mutter Johanna, die Tochter Ferdinands von Rragonien 
und Isabellas von Kastilien, hinterließ ihm Spanien, Neapel, Sizilien 
und die in Rmerika entdeckten Länder (§ 54, 2—Z). Er beherrschte ein 
Reich, „in dem die Sonne nicht unterging". 
Reichstag zu 2. Luther auf dem Reichstage zu Worms 1521. Im Jahre 
wormsiS2i hielt der junge Kaiser einen Reichstag zu Worms ab. Dorthin 
wurde Luther unter Zusicherung freien Geleits zum verhöre berufen. 
Luther erschien vor Kaiser und Reich; aber er weigerte sich auch hier, seine 
Lehre zu widerrufen, „es sei denn, daß er mit Zeugnissen der heiligen Schrift 
überwunden werde". Seine Rede schloß mit den Worten: „Gott helfe mir! 
wormser Rmeti." Er wurde nun durch das tDormfer Edikt als Ketzer in die 
40161 Reichsacht erklärt: er sollte von niemand mehr aufgenommen und ge¬ 
speist, sondern, wo er sich finden lasse, verhaftet und dem Kaiser ausgeliefert 
werden. Ruch seine Beschützer und Rnhänger sollten der Reichsacht ver-
	        
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