Full text: Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer

Pheme oder Fama. — Ate. — Liten. — Erinnyen ober Furien. ^95 
Lit ext 
(b. H. reuige Bitten), gutmütige Göttinnen,' welche benjenigen 
Meuscheu Wohlthaten erzeigten, bie, durch/die Ate hingerissen, 
in Schmerz unb Verberben geraten waren./Eine leicht erklärbare 
Allegorie ber Alten: Bitten versöhnen unb machen roieber gut, 
was ber Mensch in Unbesonnenheit und/Lerblenbung, ohne bösen 
Willen, unb ohne Absicht, anberen zu schaben, verbarb. In ben 
homerischen Gesängen werben sie als- lahm, runzelig unb schielenb 
bargestellt, wegen ber Sorgen, bie,ihnen bie Nachfolge nach ber 
Ate bereitet. Daher kommen sie auch erst hinter biefer her, um 
das wieber gut zu machen, was jene verborben hat. Ganz 
natürlich: reuige Bitten sinb immer nur schlechter Behelf, bas 
wieber gut zu machen, was burch bie Berßlenbung ober Un¬ 
besonnenheit übles geschehen ist. So versinnlichen sich bie Griechen 
auch bie sittlichen Folgen einer That. 
Auch bie Viten würben als Töchter bes Segen gewährenben 
Zeus unb als solche bezeichnet, welche bie Bitten berer, welche 
Hilfe suchten, bem Götterkönige vortrugen. 
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grirm^m oöer Julien, 
auch DirL, Eumeniden ober Semnai (bie (Shrwürbigen) ge¬ 
nannt, würben für Töchter ber Nacht, ober nach einer anberen 
Mythe ber Erbe unb ber Finsternis, ober auch bes Kronos unb 
ber Eurynome gehalten, bie als Plagegöttinnen, als Dienerinnen 
bes Habes unb ber Persephone, am Eingänge ber Unterwelt 
wohnten unb zunächst zur Strafe unb Peinigung berjenigen Ab¬ 
geschiebenen gebraucht würben, welche auf Erben böses gethan 
hatten, unb, ohne mit ben Göttern versöhnt zu sein, ins Schatten¬ 
reich kamen. Außerdem mußten bie Furien auch auf bie Ober- 
Welt emporsteigen, unb aus Befehl ber oberen Götter ober auch 
ber Nemesis, bort bie Missethäter verfolgen. 
Nichts entgeht bem Scharfblicke biefer Göttinnen ber Rache, 
in unausgesetzter, rasenber Eile verfolgen sie ben Übelthäter,
	        
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