Full text: Geschichte der neueren Zeit (Teil 2)

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Bei den Römern vertritt Fors oder Fortuna ganz die 
Stelle der griechischen Tyche, nur daß Fortuna mehr als Spen- 
denn des Glücks und des Segens angesehen wurde. Ihr Dienst 
hatte aber bei den Römern eine viel größere Ausdehnung als der 
der Tyche bei den Griechen. 
C. Wernefis. 
Nemesis unterscheidet sich dadurch von den Moiren, daß sie 
dem Menschen für seine Thaten je nach Verdienst Glück oder Un- 
glück, Lohn oder Strafe zuteilt, während die Moiren das Geschick 
des Menschen ohne Rückficht hierauf schon vor der Geburt bestimmen. 
Dann ist Nemesis eine rächende und strafende Göttin, welche be- 
sonders Menschen, die von zu großem Glück übermütig geworden 
sind, durch harte Schicksalsschläge demütigt. 
D. Ate. 
Ate als persönliches Wesen ist eine mächtige Tochter des Zeus; 
sie verwirrt und bethört die Sinne des Menschen und führt ihn 
zur Sünde. Als sie sogar den Sinn des Zeus bethörte, schleuderte 
er sie aus dem Olympos, und sie stürzte nun auf die Werke der 
Menschen. Die Bitten, Litai, machen wieder gut, was Ate ver- 
schuldet. 
E. DiKe. 
Dike, eine Tochter des Zeus und der Thenns, eine der 
Hören, ist die Göttin der Gerechtigkeit und als solche 
Schützerin des Rats und der Gerichte. Ungerechte Richter verklagte 
sie am Throne des Zeus, dessen Beisitzerin sie ist. Eunomin, 
Gesetzmäßigkeit, und Eirene, Frieden, sind ihre Schwestern, He- 
sychia, Ruhe, ihre Tochter. Später erhielt sie den Beinamen 
Astr aia. 
F. GHemis. 
Themis, Tochter des Uranos und der Gaia und Gemahlin 
des Zeus, dem sie die Moiren und Hören gebar, ist die Göttin der 
gesetzlichen Ordnung. Sie waltet über den Versammlungen des 
Volkes und beruft sogar die Versammlungen der Götter auf dem 
Olympos. Auch sie ist wie Dike Beisitzerin des Zeus, dessen Willen 
sie auch durch Orakel verkündet. Sie hatte vor Apollon das del- 
phische Orakel in Besitz.
	        
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