173. Welches war der Charakter der Hugenottenkriege?
1. Die Hugenottenkriege waren ein Parteikampf : die beiden
Hofparteien der G u i s e n und der Bourbonen wollten
durch die Vormundschaft über den jungen König Einfluß
auf die Regierung erlangen.
2. Die Hugenottenkriege wurden ein Religionskampf :
a) die G u i s e n waren Führer der Katholischen,
b) die Bourbonen stützten sich auf die Hugenotten.
172. Welche Gegensätze traten in den Hugenottenkriegen auf?
1. a) Die katholischePartei bestand aus dem Könige,
den Prinzen, dem größeren Teile des Hofadels,
der Geistlichkeit und den Guisen und wurde durch
R o in und Spanien unterstützt,
b) die protestantische Partei setzte sich zusammen
aus hohen Adelsgeschlechtern (Bourbon, Coligny,
Soubise und Rohan), den Landedelleuten und dem
Mittelstände und erhielt Hilfe durch Elisabeth
von England, einzelne deutschen Fürsten und die
Schweiz.
2. a) Die Katholischen besaßen die numerische Über¬
macht,
b) die Protestanten zeichneten sich durch Bildung
und Reichtum aus.
173. Welche Ursachen lagen dem Abfalle der Niederlande zugrunde?
1. Der Druck der spanischen Weltherrschaft: poli¬
tische Ursachen.
2. Die Ausbreitung des Kalvinismus im ganzen
Lande: religiöse Ursachen.
174. Was bot die Veranlassung zum Abfalle der Niederländer?
1. Spanien erlaubte sich Eingriffe in ihre politische Selb¬
ständigkeit :
a) den Niederländern w^ar die Selbstregierung durch
ihren Adel verbrieft: Granvella versuchte eine
Fremdherrschaft aufzurichten,
b) die niederländischen Städte waren mit 3000 Mann spanischer
Besatzungstruppen beschwert: es stand dies im Widerspruch
zu den alten Privilegien.
2. Spanien bedrohte ihre religiöse Freiheit:
a) es war eine neue Diözesaneinteilung geplant.
zu den vier bestehenden Bistümern sollten dreizehn
neue hinzugefügt werden,
b) es sollte der gründlich verhaßte Granvella Primas
und Großinquisitor werden: man fürchtete von ihm
die Greuel der Inquisition.