Full text: Griechische Geschichte

Tie Vasenmalerei. 
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gemalt von Aristides (350), erinnert an die großartigen Gemälde jenes 
Meisters. Doch hat nicht Diese Schule den Höhepunkt der griechischen 
Malerei erreicht, sondern Apelles, ein jonischer Künstler ans Kolophon (?), 
der in seinen Bildern geistigen Gehalt mit gewandter Technik vereinigte. 
Seine Stoffe sind teils mythologische, wie die ans dem Meere steigende 
Venns, teils allegorische, wie Blitz und Donner, der Krieg und besonders 
die Verleumdung, teils historische, ein Alexander der Große, der nur von 
ihm gemalt sein wollte. Unter seinen Zeitgenossen ist Protogeues von 
Rhodus durch das Bild des rhodischen Heros Jalysus und Antiphilus 
durch Genrebilder bekannt; doch beginnt schnell nach Apelles der Verfall 
der Kunst, die in der Mosaikmalerei sich in das Spielende verlor. 
Nur in Kürze sei aber noch einer besondern Übung dieser Kunst in 
der Vasenmalerei Erwähnung gethan: sie ist ein Beweis des Adels, den 
bei den Griechen auch die Handwerksarbeit durch die Kunst empfing. 
Meist bestimmt die Toten ins Grab zu begleiten und darum, wenn auch 
zum großen Teil in Athen gefertigt, doch überall zu finden, wo Griechen 
lebten, in Griechenland, Kleinasien, Sicilieu, Unteritalien und an der 
Nordküste von Afrika, sind diese Thongefäße schon durch ihre äußere 
Form Zeugnisse eines hochentwickelten Kunstsinns: die Pietät machte sie 
aber zu vollendeten Kunstwerken durch den Schmuck der Malerei, die bald 
auf schwarzem Grunde in roter Farbe bald in glänzendem Schwarz auf 
dem Not des Thones aufgetragen ist und in größter Mannigfaltigkeit 
Scenen aus der Götter- und Heroenwelt, auch aus dem alltäglichen 
Leben, seltener aus der Geschichte zur Darstellung bringt.
	        
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