Kaiserwohnung mit ihren zahlreichen Nebengemächern (für die
Leibwache, das Gesinde n. s. w.) nahm die ganze dem Meer zu¬
gewendete Seite ein, gegen die ein offener Gang von Arkaden
sich aufthat; mit entzückender Aussicht auf den schönen Golf und
auf die umliegenden Ebenen und Hügel.
„Vor dem Wohntrakte des Palastes lag eine mit einer
Kuppel überdeckte Vorhalle und vor dieser ein prächtiger, früher
gedeckter Vorhof, der zu beiden Seiten mit Bogenstellungen über
hohe freistehende Säulen begrenzt ist und heute den Hauptplatz
von Spalato bildet.
Zu beiden Seiten dieser Vorhalle lagen, symmetrisch ange¬
legt, zwei Höfe, in deren Mitte je ein monumentales, tempel¬
artiges Gebäude errichtet war.
Das eme, im östlichen Hofe gelegen und vermutlich als
Mausoleum Diocletians bestimmt gewesen, ist ein wuchtiger, innen
runder, außen achteckiger Bau, der mit einer wohlerhaltenen
Kuppel überdeckt und mit Süulenstellnngen sowohl rings im
äußeren als wie rings im inneren umstellt ist. Das andere Ge¬
bäude im westlichen Hofe ist ein rechteckiges Tempelgebäude von
kleineren Dimensionen und in der Form eines sogenannten ita¬
lischen Prostylos ausgeführt. Die Vorhalle und die beiden eben
genannten Bauwerke ließen sich für die Zwecke der christlichen
Kirche einrichten, und wir danken diesem Umstande ihre Erhaltung.
Die Vorhalle wurde das Atrium für die christliche Kirche. Der
große Kuppelbau, früher das Mausoleum Diocletians, wurde nun
eine Domkirche und das im anderen Hofe gegenüber der Dom¬
kirche gelegene Gebäude wurde zum Baptisterium."
Die übrigen Teile des Palastes wurden zu profanem Ge¬
brauche eingerichtet, wie es eben das Bedürfnis der vor den
Barbaren Zuflucht suchenden Bevölkerung erheischte. In die
engen Zwischenräume und zum Teil in die Kolonnaden und
Kuppelräume wurden kleine Wohnhäuser eingebaut; im Vestibulum
befindet sich gegenwärtig ein Kaffeehans, im Promenadentrakte
ein Nonnenkloster, der Südtrakt mit seinen weit gewölbten Unter-