Full text: Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs (Abt. 2)

Kaiserwohnung mit ihren zahlreichen Nebengemächern (für die 
Leibwache, das Gesinde n. s. w.) nahm die ganze dem Meer zu¬ 
gewendete Seite ein, gegen die ein offener Gang von Arkaden 
sich aufthat; mit entzückender Aussicht auf den schönen Golf und 
auf die umliegenden Ebenen und Hügel. 
„Vor dem Wohntrakte des Palastes lag eine mit einer 
Kuppel überdeckte Vorhalle und vor dieser ein prächtiger, früher 
gedeckter Vorhof, der zu beiden Seiten mit Bogenstellungen über 
hohe freistehende Säulen begrenzt ist und heute den Hauptplatz 
von Spalato bildet. 
Zu beiden Seiten dieser Vorhalle lagen, symmetrisch ange¬ 
legt, zwei Höfe, in deren Mitte je ein monumentales, tempel¬ 
artiges Gebäude errichtet war. 
Das eme, im östlichen Hofe gelegen und vermutlich als 
Mausoleum Diocletians bestimmt gewesen, ist ein wuchtiger, innen 
runder, außen achteckiger Bau, der mit einer wohlerhaltenen 
Kuppel überdeckt und mit Süulenstellnngen sowohl rings im 
äußeren als wie rings im inneren umstellt ist. Das andere Ge¬ 
bäude im westlichen Hofe ist ein rechteckiges Tempelgebäude von 
kleineren Dimensionen und in der Form eines sogenannten ita¬ 
lischen Prostylos ausgeführt. Die Vorhalle und die beiden eben 
genannten Bauwerke ließen sich für die Zwecke der christlichen 
Kirche einrichten, und wir danken diesem Umstande ihre Erhaltung. 
Die Vorhalle wurde das Atrium für die christliche Kirche. Der 
große Kuppelbau, früher das Mausoleum Diocletians, wurde nun 
eine Domkirche und das im anderen Hofe gegenüber der Dom¬ 
kirche gelegene Gebäude wurde zum Baptisterium." 
Die übrigen Teile des Palastes wurden zu profanem Ge¬ 
brauche eingerichtet, wie es eben das Bedürfnis der vor den 
Barbaren Zuflucht suchenden Bevölkerung erheischte. In die 
engen Zwischenräume und zum Teil in die Kolonnaden und 
Kuppelräume wurden kleine Wohnhäuser eingebaut; im Vestibulum 
befindet sich gegenwärtig ein Kaffeehans, im Promenadentrakte 
ein Nonnenkloster, der Südtrakt mit seinen weit gewölbten Unter-
	        
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