Full text: Helden und Heldenhaftes aus den Freiheitskriegen

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nieder, was er erreichen kann. Seine tapferen Streiter nehmen die 
Geschütze weg. Das Werk war gelungen. 
Sber dahinter starren die blinkenden Bajonette der Franzosen. 
Die Gardemarine hat ein Viereck gebildet. Kaum hat er dies ge¬ 
sehen, so gibt er seinem Roß die Sporen und saust mit gewaltigem 
Sprunge in den Wald von blitzenden Spießen hinein. Den Flügel¬ 
mann haut er nieder. Seine Füsiliere drängen sich in die Lücke, 
drehen die Gewehre um und schlagen nun mit den Kolben auf die 
dicht zusammengepreßten Feinde ein. Kein Schuß knallt. Die mär¬ 
kischen Bauernsöhne erlegen mit wuchtigen Streichen die Garde. 
Krosigk sah den Sieg mit umflortem Blick. Blutüberströmt sank 
er vom Pferde. „Mit mir ist's aus! Geht, Kinder, tut eure Schul¬ 
digkeit ! Geht und siegt!" Da sprengte General Hünerbein heran 
und rief: „Ha, wackere Brandenburger! Der Sieg ist unser! (Euer 
Bataillon gehört unter die Sterne des Himmels!" Sterbend vernahm 
es Major von Krosigk noch. Ein Lächeln verklärte sein Hntlitz. 
Da schmetterten die Flügelhörner wieder: vorwärts! vorwärts! 
Drei Tage später holte die Gattin den Leichnam ihres Ge¬ 
mahls. Den Sarg schmückte nur ein Lorbeerkranz und das Eiserne 
Kreuz erster Klasse. So sahen sich Wedel und Krosigk im Himmel 
wieder. 
I)orfs rechter Flügel war inzwischen gegen Möckern vorgedrungen, 
ctus Stahmeln und Wahren hatte er den Feind bald vertrieben, 
zumal die Österreicher von Leutzsch zur Hilfe eilten. Nun ging es 
auf Möckern los. Es war bereits 2 Uhr nachmittags. Rasch drang 
Major Hitler mit seinem Bataillon und einem Leibgrenadierbataillon 
vor. Da speien die preußischen Feuerschlünde hinter ihnen Tod und 
verderben auf Möckern. Die großen Geschützkugeln reißen Mauern 
und Dächer auseinander und vertreiben die Franzosen aus den ersten, 
am meisten gefährdeten Häusern. Schnell dringt die preußische Vor¬ 
hut ins Dorf. Doch jedes Haus ist eine Festung, jede Gartenmauer 
eine Ringmauer, jeder Zaun eine Feuerlinie. Die mutigen Angreifer 
fluten zurück. 
Heue Schützen springen in die Lücken. Füsiliere und Jäger dringen 
von neuem vor. Das Heißer Landwehrbataillon unter dem Grafen 
von Wedel macht einen Bajonettangriff aufs Herrenhaus. Die 
andern Preußen dringen unterdessen im Dorfe weiter vor. Doch hinter 
Fensterläden, verrammelten Türen und Schießscharten lauert der 
Tod auf sie. Die tapfere Landwehr muß wieder zum Hohlweg. 
Reue Truppen kommen hinzu. Dann geht es zum dritten Sturm.
	        
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