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ist die preußische besonders berücksichtigt, auch die ältere, so weit
es die Absicht des Leitfadens, der die Heimatkunde nicht ersetzen
kann, gestattet. Die wichtigeren Ereignisse und Personen sind ein¬
gehend behandelt; manches eingehender, als in größeren Lehrbüchern
zu geschehen pflegt; untergeordnete geschichtliche Erscheinungen sind
so kurz als möglich abgemacht; manches, was andern unentbehrlich
scheint, ist nach reiflicher Erwägung ausgelassen. 2) Besondere Auf¬
merksamkeit ist auf übersichtliche Gliederung und Anordnung
des Stoffes verwendet. Diese Zahlen und Buchstaben sind kein
Schmuck eines Buches, aber sie bedingen meines Erachtens die
praktische Brauchbarkeit desselben als eines Lehrmittels ganz we¬
sentlich. Durch beides, die Hervorhebung des Wesentlichen und die
Gliederung des Stoffes will das Büchlein sich seine Bedeutung
auch für höhere Unterrichtsstufen sichern: es will den unentbehr¬
lichen Bestand des geschichtlichen Wissens in leicht behaltbarer Form
geben, so daß der Schüler für die Hauptereignisse auch später noch
zu dem Büchlein greifen kann. 3) Auf kurze Faffung des Textes
ist Bedacht genommen, nicht blos um den Preis niedrig stellen zu
können, sondern im Interesse des Unterrichts. An Schriften, welche
den Stoff in breiterer, anschaulicherer Weise darstellen, fehlt es
nicht; die Stufe aber, für welche dieses Büchlein bestimmt ist,
braucht nach meiner Erfahrung ein Lehrbuch, das nicht auch Lese¬
buch ist. Dabei sind aber auch konkrete Züge und Anekdoten
nicht ganz verschmäht, um das Büchlein lesbar zu gestalten.
Wenn das in manchen Hauptepochen zurücktritt, wie in der Refor¬
mationsgeschichte und dem Krieg von 1870, so hat das seinen
Grund darin, daß gerade für diese Zeiten die Lesebücher (wie das
württembergische) und manche populären Schriften wie die im Jahr
des Lutherjubiläums allgemein verbreiteten von Burk, Plitt, Baum,
Disselhoff u. a., die in jedem Hause sich finden, das Bedürfnis
reichlich befriedigen und der Schüler gerade hier mehr eine klare
Hervorhebung des Wichtigsten, was er behalten soll, bedarf. Man
wird übrigens bemerken, daß die Darstellung in den späteren Ab¬
schnitten, für die dem Lehrer oft die Zeit fehlt, eingehender wird.
4) Daß es mein Bestreben war, den Text dem Stand der Wissen¬
schaft entsprechend richtig zu fassen, ist selbstverständlich. Wenn
das erst in dem größeren Buche sich deutlich zeigen kann, so wird
doch auch in dem kleinen Büchlein der Kenner der Litteratur das