Full text: Geschichte der Neuzeit (Teil 3)

§. 28. Der Krieg in Frankreich. 
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Viele ertranken im Elsterflusse, darunter auch Poniatowsky. An 
80 000 Mann hatten die Franzosen, 50 000 die Verbündeten ein¬ 
gebüßt. Napoleon sloh mit den Resten seines Heeres dem Rheine 
zu. Bei Hanau suchte ihm der bayrische General, Fürst von 
Wrede, den Weg zu verlegen; aber der Kaiser warf seinen Gegner 
nach heftigem Kampfe am 30. und 31. Oktober zurück und entkam 
mit noch etwa 70 000 Mann nach Frankreich. Deutschland atmete 
wieder auf und begrüßte eine bessere Zukunft. 
§. 28. Der Krieg in Frankreich unts ller erste Pariser Frielle 1814. 
Der Rheinbund hatte sich nach Bayerns Rücktritt rasch aufge¬ 
löst, und alle Fürsten desselben schloffen sich den Verbündeten an 
bis auf den König von Sachsen, welcher bis zum letzten Augenblick 
seinem Worte treu blieb und darum nach Berlin in Gefangenschaft 
geführt wurde. In Frankfurt berieten die Verbündeten über die 
Herstellung der allgemeinen Ruhe; sie setzten Stein zum Ver¬ 
walter der befreiten Gebiete ein und boten Napoleon den Frie¬ 
den an. Frankreich sollte unabhängig bleiben und im Norden den 
Rhein zur Grenze haben. Napoleon aber wollte sich nichts vor¬ 
schreiben lasien, er rüstete ein neues Heer und zögerte mit der ent¬ 
scheidenden Antwort. Da brachen auf das Drängen von Stein, 
Blücher („der Bonaparte muß herunter"), Gneifenau, Arndt u. a. 
die Verbündeten endlich die Unterhandlungen ab und führten ihre 
Heeressäulen in drei großen Abteilungen über den Rhein; das 
Hauptheer unter Schwarzenberg setzte bei Basel, Laufenburg und 
Schaffhausen über, Blücher in der Neujahrsnacht 1814 unter dem 
12. Glockenschlag bei Kaub, Mannheim und Koblenz; von Holland 
endlich rückte Bülow mit seinen Truppen nach Süden vor. Rasch 
drängte nun alles zur Entscheidung. Am 1. Februar 1814 siegte 
Blücher, von Schwarzenberg unterstützt, bei La Rothitzre und trieb 
die Franzosen in wilde Flucht. Allein die Schwierigkeit der Ver¬ 
pflegung der vereinigten Armee nötigte die Verbündeten zu einer 
abermaligen Trennung der Heere, Blücher nahm seinen Weg der 
Marne, Schwarzenberg der Seine entlang auf Paris zu. Doch jetzt 
warf sich Napoleon, dessen Feldherrntalent noch einmal aufleuchtete, 
zwischen die getrennten Heere, drängte die Blüchersche Armee vom 
10. — 14. Februar in vier glücklichen Treffen bei Champaubert, 
Montmirail, Chateau-Thierry und Vauchamps über Etoges zurück 
und wandte sich dann gegen das Schwarzenbergische Heer, das er
	        
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