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die deutsche Marsch, benannt wurde. Ein Oberhaupt er¬
kannten sie nicht an; wie sie ohne fremde Hilfe von dem
herrenlosen Lande Besitz genommen hatten und es im täg¬
lichen Kampfe gegen die Wnt des Meeres verteidigten, so
wollten sie auch die einzigen, freien Besitzer desselben sein.
Sie verwalteten daher ihre Angelegenheiten selbständig durch
selbstgewählte Richter, und wenn ein auswärtiger Feind ihre
Freiheit bedrohte, so standen sie einmütig gegen denselben
zusammen, alle für einen unb einer für alle.
Zur Zeit Karls bes Großen hielt bas Christentum
seinen Einzug in biese Gegenb; bis bahin hatten bie
Dithmarschen noch in ben heiligen Hainen ihres Landes
den alten Göttern geopfert, unb noch heute beuten bte
Namen ber beiben Flüßlein in ihrem Laube, ber Gifelau
unb ber Walburgau, auf bie Namen der Walkyren Gisela
unb Walburg, bie ben vom Feinde erschlagenen Krieger
hinauftrugen nach Walhall. Doch nicht ohne Schwert¬
streich fand die neue Lehre von dem gekreuzigten Heiland
hier Aufnahme. Wie bei den stammverwandten Sachsen
am linken Elbufer, so mußte auch hier am rechten Ufer
dieses Stromes Gewalt angewendet werden, und blutige
Härte erzwang hier wie dort die Annahme der Taufe.
An den Ufern der bei Neumühlen in den Kieler Hafen
mündenden Schwentine war es, wo 4000 Nordalbiuger,
unter ihnen auch bie Blüte der freien Dithmarschen, den
Waffen der fränkischen Krieger erlagen. Grollend und
murrenb zogen sich die Ueberlebenden auf ihre Hose zurück,
unb, ber Not gehorchenb, nicht bem eigenen Triebe, beugten
sie ihr Haupt unter bem Taufwaffer, wie auch der hart¬
köpfige Herzog Wittekind sich unter demselben gebeugt
hatte. Jetzt hielten fränkische Vögte ihren Einzug in bas
Lanb unb eine Anzahl der freien Bewohner wurden als
Geiseln hinweggeführt in die fränkischen Gaue; aber Karl
war klug genug, bie Besiegten nicht allzusehr ben Verlust
ihrer Freiheit fühlen zu lassen. Er begnügte sich daher
bamit, baß sie versprachen, Heeresfolge leisten unb ben
Unterhalt ber in ihrem Lande zu errichtenden Kirchen
unb Klöster zu übernehmen; im übrigen ließ er ihnen