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licherweise waren der König und der Herzog milder ge¬ 
stimmt. Barthold Peter war es auch jetzt wieder, der 
zur Milde riet. „Bringt Ihr", sagte er, „die Dithmar¬ 
schen durch zu harte Bedingungen zur Verzweiflung, so 
werden sie noch jetzt, ehe der Letzte von ihnen fällt, die 
Deiche und die Schleusen zerstören, und für viele Jahre 
ist der Wohlstand des Landes vernichtet. Und ist es denn 
ein Ruhm für den König von Dänemark und den Herzog 
von Holstein, wenn man einst von ihnen sagen wird, daß 
sie keine Gnade haben walten lassen gegen besiegte Feinde? 
Giebt es denn ein schöneres Vorrecht der Krone, als das 
Recht der Gnade? Darum bitte ich jetzt für meine be¬ 
siegten Landsleute; gewährt ihnen persönliche Freiheit und 
den ungestörten Besitz ihrer Güter, und ich bürge dafür, 
daß sie alsdann auch Treue halten werden in dankbarer 
Anerkennung dessen, daß Ihr sie nicht völlig vernichtet 
habt, als sie demütig bittend zu Euren Füßen lagen." 
Diese Worte des redegewandten Mannes verfehlten 
ihre Wirkung nicht. König Friedrich nickte ihm zu 
stimmend zu, und ersuchte dann seinen Oheim, den ver¬ 
wundeten Herzog Adolf, von seinem Lager aus einem 
Schreiber den Wortlaut der Friedensbedingungen zu dik¬ 
tieren. Auch jetzt waren dieselben noch hart genug; denn 
sie enthielten u. a. die Bestimmung, daß die Dithmarschen 
600 G00 Gulden Kriegskosten zahlen und auf jede selb¬ 
ständige Regierung im Lande verzichten sollten; die Acht¬ 
undvierziger, Geschworenen und Schlüter sollten sofort 
ihre Aemter niederlegen, und kein anderes Recht sollte im 
Lande gelten, als was ihnen von den verbündeten Fürsten 
verliehen würde. Auch sollten sie alle in früheren Kriegen 
erbeuteten Fahnen, Kleinodien und andere Sachen, soweit 
solche noch vorhanden, ohne jegliche Entschädigung zurück¬ 
geben und endlich als Bürgschaft für ihre Treue vier¬ 
undzwanzig Geiseln stellen. Dagegen wurde ihnen Frei¬ 
heit ihrer Person und ungeschmälerter Genuß ihrer Habe 
gewährleistet gegen eine demnächst festzusetzende angemessene 
Abgabe. So hart diese Bedingungen waren, so blieb 
doch den Besiegten keine Wahl, und schon am 20. Juni
	        
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