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äTtrn wSe6f mir' ba* ich nicht sein
Sohn Jet, sondern daß ich ihm einst von einem Ritter
übergeben worden sei zur Erziehung. Den Namen meines
^nnte oder wollte er mir nicht nennen; er sagte
010 Eine Amme, die mit mir in seiner Hütte
Zuflucht gefunden, als die Burg meines Vaters zerstört
Jet, mir mehr von meinen Eltern erzählen könne: dieselbe
habe stch m dte Stille des Klosters Drübeck am Harr
rückgezogen als er die Heimat verlassen, da ich ihrer
Wartung nicht mehr bedurft habe. Von meinem Vater
Jagte er mir nur, daß er, nachdem er alles verloren im
Stampfe gegen die Wenden, der Welt entsagt habe und
ent Einsiedler geworden sei. Das einzige Erbteil, welches
er mir hinterlassen habe, sei ein kleines goldenes Kren; •
ich solle es wohl in Ehren halten und von Stund an
me wieder ablegen, denn es könne dazu dienen, daß ich
etnst von meinem Vater oder einem meiner Verwandten
wieder erkannt werde. Mit diesen Worten gab er mir
das Kreuz, welches ich seit dieser Stunde auf der Brust
getragen habe. Von der Zeit an war mir der Aufenthalt
i meinen treuen Pflegern verleidet; ich sehnte mich fort
von ihnen um meinen Vater auszusuchen. Aber wo
Imu 5? f*nben? Konnte ich, noch ein Knabe, die
Welt durchstreifen und in allen Wäldern und Einöden
suchen nach meinem Vater, den ich nicht kannte, ja dessen
Namen ich nicht einmal wußte? Ich sah bald das
thörichte meines Wunsches ein; ich erkannte, daß ich zu¬
erst nach Drübeck gehen müsse, um von meiner Amme
den Namen meines Vaters zu erfahren. Meine Pfleqe-
ettern legten meinem Begehren keine Hindernisse in den
Weg und so machte ich mich denn eines Tages auf, in
der Hand einen Stab und im Quersack ein Stücklein
Brot, einer ungewissen Zukunft entgegen.
Sch hatte nicht bedacht, wie beschwerlich die Wande¬
rung auf teilweise unwegsamen Pfaden für einen Knaben
meines Alters sein würde. Die Sonne war noch nicht
zum ersten Male untergegangen, als das Brot, welches
ich aus dem Hause meiner Pflegeeltern mitgenommen