Full text: Welt- und Staatskunde

III. Die Entwicklung der Kulturnalionen. o.J 
artiger Weise fort. Ganz Griechenland stand bald unter seiner 
Oberhoheit, und mit Hilfe der griechischen Truppen begann Alexander 
nun den Nationalkrieg gegen die Perser. 334 v. Chr. d erlitten 
sie die erste schwere Niederlage am Granikos in Riemasten; die 
gesamte Westlüste Kleinasiens ward von der persischen Herrschaft 
befreit. Im nächsten Jahr bereitete Alexander dem gewaltigen 
Perserheer, das Darius, der König, selbst anführte, J)ei Issos 
eine schwere Niederlage. Nachdem er ganz Kleinasien, Syrien und 
Ägypten unter seine Herrschaft gebracht hatte, wandte er sich nach 
Osten und schlug ein neues Perserheer bei ©augameta in der Nahe 
der Ruinen von Ninive (331 v. Chr.). Immer weiter nach Osten 
dehnte Alexander seine Herrschaft aus, bis sich seine Macht schließlich 
bis an den Indus erstreckte. 
Im Begriff, sich gegen Arabien und auch gegen Karthago 
zu wenden, starb Alexander in Babylon im 33. Jahre seines 
Lebens. Mit ihm trat die großartigste Erscheinung der griechischen 
Welt vom weltgeschichtlichen Schauplatz, deren kurze Regierungszeit 
genügt hatte, um die ganze damalige Welt aus den Angeln zu 
heben und ihr neue Bahnen zu weisen. 
Nicht lange nach Alexanders Tode zerfiel sein großes Reich. 
Neben einzelnen Kleinstaaten wie Epirus, Rhodos, Pergamon 
entstanden drei Großstaaten: Ägypten unter den Ptolemäern, Syrien 
unter den Seleukiden, Makedonien unter den Antigoniden. Griechen¬ 
land blieb größtenteils von Makedonien abhängig. 
Die Bestandteile des ehemaligen Weltreiches Alexanders d. Gr. 
fielen nach Kämpfen unter sich und mancherlei Gebietsveränderungen 
nach und nach in die Hände der Römer, denen demnächst die Rolle 
einer Weltherrschaft zufallen sollte. 
Persien, ein Teil des Seleukidenreiches, ging nach dessen 
Auflösung zunächst im Partherreich auf (das das Fürstengeschlecht 
der Arsakiden 250 v. Chr. in Mesopotamien und Iran gründete), 
ward 226 n. Chr. als neupersisches Reich — nach seinem Begründer 
Sassan auch Sassanidenreich genannt — wieder selbständig und er¬ 
hielt sich bis 642 n. Chr., wo es dem Ansturm der unter ihrem 
(£halifen Omar hereinbrechenden Araber erlag. 
Die Stabt Rom am Tiber, über beren ©rünbung nur Sagen¬ 
haftes bekannt ist (bie Römer setzten sie in bas Jahr 753), bildet 
ben Ausgangspunkt jenes Römerreiches. Das Sanb, an bessert 
Spitze zu treten bie Tiberstabt berufen war, war ursprünglich von 
verriebenen Völkergruppen bewohnt. Der Name Italien, ben zu¬ 
nächst nur ber zwischen Tarent unb Rhegium gelegene Teil ber 
apenninischen Halbinsel trug, breitete sich allmählich über bas ganze
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.