Full text: Quellenlesebuch zur Geschichte der Provinz Hannover

16. Hildesheimer Stiftsfehde. 
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16. Kitdesheimer SlifLsfehde. 
Die Schlacht bei Soltau 1519. 
Aus der plattdeutschen Chronik des Domdechanten I. Oldekopp zu 
Hildesheim. 1493—1574. 
Up einen Dingsdag des Avends kernen 86 up eine Mile 
Weges an der Finde Lager vor der Soltawer Heide. De 
Fürsten van Brunswik hadden vele Kramer uth Brunswik und 
Hannover im Lager, de dem Gewinnste folgenden, wente de 
Hertogen ravechen uth den Klosteren, kleinen Steden und 
anderen Kerken grot Gut und wollen denne nich gerne wredder 
vorleisen, velweiniger gerne geslagen sin; derhalven seck er- 
hoven mit ganzer Ile und wolden over de Aller, dat Water, tein 
und de Slacht nicht erwarden. Des wart de Bischop erinnert, 
dat de Finde up dem Aftoge und up der Flucht weren, do 
wolde de Bischop ilich folgen; do scholde Her Hans von 
Steinbergen Ridder und Hovet-Fanen-Vorer gesecht hebben: 
»Gnediger Her, dat Volk is mode und heft noch nich gegeten; 
dar konde sick eine Slacht erheven, denne worde unse Volk 
swach und mode werden.« Dargegen Graf Johan von Schomborg 
scholde gesecht und geantwortet hebben: »Her Hans von Stein¬ 
bergen, swig der Wort; du lesst deck tho sehr marken; wenn 
de Find over dat Water kerne, wan woldestu one slan? Rucke 
fort edder do de Vanen einem Andern.« Dusser wort und 
tappern forsetten worden de Gellerschen voruth und alle Ruter 
ser erfrowet und dat Foet-Volk freidich heran getreden, und 
keimen tho Hochmiddage St. Peter und Pauls Avendes an 
ore Finde, de Brunswigeschen Fürsten up de Soltawer Heide, 
de ver Fürsten von Brunswick, nemlich Erich de older, Hin rieh 
de junger mit sinen beiden Brodern, Hertog Francisco tho 
Minden Bischoppe, de hier tho vorn von Land und Luden von 
sinem Veddern, dem Hertogen von Lunenborg, wo hier vor- 
gemelt, verjaget was, item Hertog Wilhelm. Bi dussen ver 
Fürsten weren vele schir alle Slichtesman tho Hildesheim mit 
den uthgelesen reisigen Knechten und wohlgerusten Perden; 
ock weren dar alle de Hardschen Graven mit andern Witten- 
bergischen Rutern, Summa ein dusend vif hundert Perde, tein 
Fenlin Knechte und uth dem Brunswigschen Lande vele Buren 
und vele Borger uth den kleinen Steden. Dabi weren bowen 
twe dusent Wagen ane dat Geschutte, des ein gewaldige 
Munition dar befunden word. Do nu de Bischop an de Finde 
kam und vorher af sein lete, dat der Fürsten von Brunswik 
grote Geschutte mit dem Vordele gegen den Bischop ge¬ 
sellet, do togen de Gellerschen und Munsterschen mit einem 
Ren-Fenlin gegen den woldigen Hupen der Brunswigeschen
	        
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