cmcmcmcmcmc^cmo^cmcm 22. Thusnelde. r^r^r^arorarararoraro
behandelt und römische, den Germanen ehrenrührige Strafen, wie Stock-
schläge, veranlaßt hatten. Einigen stach man die Augen aus, anderen
schlug man die Hände ab und einem nahte ein wütender Mensch den
Mund zu, schlug ihm die herausgerissene Zunge unter die Augen und
rief: „Nun wirst du Natter nicht mehr züngeln und zischen!" Unter
diesen Szenen trat Arminius auf den Stein und redete zu den Genossen.
Cs werden wilde Morte gewesen sein und am Schlüsse befahl er das
furchtbare Gpfer — die Tribunen und die angesehensten Centurionen dem
Wodan zu opfern und ihre Köpfe an die Bäume zu nageln, deren Krone
und Äste vorher abgeschlagen waren. —
Armin liebte Segest's Tochter Thusnelda und Segest hatte sie einem
anderen verlobt. Thusnelda ward Armins Weib. Dies scheint im Jahre
14 geschehen zu sein. Segest hatte dann aber die Tochter wieder in seine
Gewalt gebracht und als er deshalb von Arnim in seinem Hause bedrängt
ward, da rief er des Germanikus Hilfe an. Dieser eilte mit einem Heer¬
haufen in das Cheruskerland. Die Belagerer zerstreuten sich sofort und
Segest folgte mit seinem ganzen Anhange und den Weibern und Kindern
dem Germanikus auf das römische Gebiet. Dabei war auch Thusnelda.
Sie kam nur gezwungen; sie war Armins Weib und wollte auch jetzt
nichts anderes sein. Sie gebar in der Gefangenschaft einen Sohn, den
Strabo Thumelikus nennt. Zwei Jahre alt, mußte er mit seiner Mutter
den Triumphzug des Germanikus schmücken inmitten einer langen Reihe
von Gefangenen und wilden Tieren. Me sah dieser Sohn Armins die
Heimat; er starb im Römerlande in jungen Jahren eines elenden Todes.
Georg Kaufmann.
22. Chusnelde.
1. Hörner und Drommeten dröhnen;
Durch das frohbewegte Rom
Wälzt sich unter Jubeltönen
Des Triumphes prächt'ger Strom;
Weil er Hermanns Macht geschlagen,
Zieht der Held Germanikus
Festlich ein auf gold'nem Wagen
Vor dem Ohm Tiberius.
2. Und dem ruhmgekrönten Sieger
Mit dem weißen Viergespann
Führt man die gefang'nen Krieger,
Trägt man die Trophä'n voran.
Hünenhaft, in wilder Schöne,
Stolz, in fremder Waffenzier,
Schreiten die Barbarensöhne
Trotzig durch des Volks Spalier.
3. Dunkelblaue Augen schauen
Keck umher und sprühen Zorn,
Überbuscht von wilden Brauen,
Überragt vom Büffelhorn;
Goldenrote Mähnen wallen
Auf das schwarze Bärenvließ,
Die gebund'nen Fäuste ballen
Drohend sich nach Schwert und Spieß,
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